NEONAZI-MORDE
: Vorwürfe gegen Zschäpe erhärten sich

BERLIN | Im Fall der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle haben die Ermittler nach Angaben der Bundesanwaltschaft Beweise für eine Tatbeteiligung der einzigen Überlebenden, Beate Zschäpe. Die in Untersuchungshaft sitzende Zschäpe sei über das Morden informiert und zumindest durch logistische Hilfe an den Taten beteiligt gewesen, sagte Generalbundesanwalt Harald Range der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Es sei noch nicht klar, ob Zschäpe „an einem oder mehreren Tatorten“ war, betonte Range. Eine Beteiligung stehe aber außer Frage. „Viele Beweismittel belegten, dass sie sehr genau wusste, was in den Köpfen [der mutmaßlichen Mörder] Mundlos und Böhnhardt vorgegangen ist und was sie getan haben. Und dass sie an den Taten beteiligt war, zumindest durch logistische Hilfe.“ Es sei nicht damit zu rechnen, dass Zschäpe ihr Schweigen in Haft breche.

Zschäpes Haftbefehl laute auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und besonders schwere Brandstiftung. Nach dem bisherigen Stand will die Bundesanwaltschaft im Herbst Anklage erheben. (dpa)