LESERINNENBRIEFE
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■ Betr.: „Diskussionsverbot in Schulen“, taz nord vom 12. 8. 2009

Offenbar besorgte Ministerin

Wenn Politiker, die ja so gern über Politikverdrossenheit unter Jugendlichen klagen, Diskussionsrunden an Schulen untersagen, halte ich eine weitaus größere Entrüstung für angebracht! So möchte uns Niedersachsens offenbar überaus besorgte Kultusministerin, deren Motto „Freiheit - Sicherheit - Gerechtigkeit“ lautet, also vor politischer Bildung, ich meine: Beeinflussung, schützen. Eine noble Geste, vielen Dank! Warum verbietet man jugendlichen Vertretern der fünf Bundestagsparteien vor der Wahl politische Anregungen an Schulen zu bringen? Fürchtet Frau Heister-Neumann sich vor den Schülern, die ja unter ihr und ihren Zahlenverdrehungen zu leiden haben? Wie wär’s mit „Meinungsfreiheit - Wahrheit - Diskussionsrecht“? SARAH MARIA KAISER, Bramsche

■ Betr.: HSH Nordbank, diverse Berichte

Fass mit stinkendem Inhalt

„HSH zahlt Halteprämie“, hieß es in der taz nord am 13. 8., die anderswo gemeldeten wenig qualifizierten Kommentare aus der Hamburger Regierungspolitik fehlten leider. „Steinbrück will Nonnenmachers Geld“, titelt die taz nord dann am 17. 8. Inhalt: Nicht besonders aufregende Bemerkungen eines Unzuständigen, wenn mensch bedenkt, dass sie einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt vom 15. 8. entstammen. Aber endgültig zum Überlaufen gebracht wird das Fass mit dem stinkenden, gärenden Inhalt HSH-Politik dadurch, dass die Regierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein sich bei der Neuausrichtung und Kontrolle der HSH durch Ex-Banker beraten lassen, die für die Pleite der sächsischen Landesbank verantwortlich sind. Das kommt mir fast so vor, als ob die Polizei Al Capone als Berater zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität eingestellt hätte. HOLGER GUNDLACH, Hamburg