„Auf schnelle Beute aus“

CDU-STAMMTISCH Wilhelm Hinners lädt zum Gespräch über die Einbrüche im Bremer Westen

■ 63, war Schutzpolizist und Kriminalkommissar, heute Innenpolitiker der CDU Bremen.

taz: Herr Hinners, die Zahl der Einbrüche steigt, und das sind oftmals Einbrüche, bei denen die Täter im Stadtteil wohnen. Sind Villen nicht attraktiver?

Wilhelm Hinners: Wir haben eine Aufklärungsquote von 10 Prozent. Bei denen, die erwischt wurden, lagen die Tatorte in der Regel zwischen zwei und drei Kilometern entfernt vom Wohnort.

Was bedeutet das für das Täter-Profil?

Diese Täter bewegen sich im eigenen Stadtteil. Die Täter sind ad-hoc-Täter. Sie planen ihre Taten nicht besonders, sie wollen nicht erkunden, ob es Alarmanlagen, Bewachungsanlagen oder Hunde gibt, sondern sie suchen mit einem Schraubendreher in der Tasche Objekte aus, bei denen das nicht zu erwarten ist. Sie kommen häufig auch tagsüber, wenn man durch Klingeln feststellen kann, dass niemand zuhause ist.

Da findet man aber nicht viel.

Der Sachschaden durch den Einbruch ist häufig höher als der Wert des gestohlenen Gutes. Die Täter sind auf Geld aus oder auf moderne Geräte, die man als schelle Beute so mitnehmen kann.

Beschaffungskriminalität?

Das sagt der Senat auf eine Anfrage der CDU, die ich vor zwei Jahren gestellt habe. Die Drogenkriminalität ist stärker geworden in den letzten zwei Jahren.

Was kann die Polizei machen?

Die Polizei müsste eine flexible Ermittlungsgruppe einsetzen, die die Täterstrukturen aufklärt. Man muss auch die Spurensicherung intensiver gestalten.

10 Prozent Aufklärungquote – das ist bestürzend.

Es bedeutet auch, dass es kaum einen Abschreckungseffekt gibt.

Interview: Kawe

20 Uhr, Sportklause, Vegesacker Straße 84b