Gemeinden der Flussschiffer

Die Geschichte der Flussschifferkirchen in Deutschland beginnt im Jahr 1870, als der Theologe Johann Hinrich Wichern den ersten Schiffsmissionar auf deutschen Binnengewässern einsetzt. Die Deutschen Seefahrtsmissionen sind zwar organisatorisch teilweise mit den Flussschifferkirchen verbunden, stellen aber eine eigene Form der Seelsorge dar. Zurzeit gibt es bundesweit 27 evangelische Binnenschiffergemeinden, von denen allerdings bis auf die Hamburger mittlerweile keine einzige mehr eine schwimmende Kirche unterhält.

Im Norden existieren Gemeinden in Bremen, Lübeck, Brake, Cuxhaven, Emden und Oldenburg. Katholische Binnenschifferseelsorge gibt es in Mannheim. Die größten evangelisch-lutherischen Gemeinden befinden sich neben Hamburg in den großen Binnenhäfen Duisburg und Berlin.

Die Hamburger Gemeinde am Ausschläger Elbdeich zählt etwa 400 Mitglieder. Am 7. Dezember 1952 wurde der ausgebaute Frachtkahn zur Kirche geweiht, kurz darauf fand an Bord die erste Trauung statt. Der alte Frachtkahn lag zunächst am Marktkanal, zog dann 1971, fünf Jahre nachdem die Gemeinde selbstständig geworden war, auf die Veddel und 1995 in die Billwerder Bucht.

Jan Freitag