Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Wenn das Internationale Tanzfestival „Tanz im August“ über die Berliner Bühnen tobt, dann atmen wir auf. Denn damit nähert sich die theaterarme Saison traditionell dem Ende. Am Wochenende wurde das Festival eröffnet, das in diesem Jahr einen Afrika-Schwerpunkt hat. Heute Abend geht es in der Akademie der Künste weiter, wo die interdisziplinäre kanadische Formation Par B.L.eux ihren Abend „Is You Me“ präsentiert, eine Performance aus Tanz und Bild, die genresprengend Fragen der Wahrnehmung und Identität erkundet. Donnerstag und Freitag gibt es eine ausgefallene choreografierte Stadtrauminstallation. Am Potsdamer Platz setzen sich in „Bodies in Urban Spaces“ 20 Tänzer in Bewegung. „Eine Kette schnell gebildeter Körperskulpturen eröffnet neue Perspektiven und Einblicke, sie zeigt dem Publikum die urbanen, funktionellen Strukturen und daraus resultierende limitierte Bewegungsmöglichkeiten auf. Zuschauer und Passanten werden dazu eingeladen, über ihr Umfeld und ihre Bewegungsgewohnheiten nachzudenken“, wie die Presseabteilung vermeldet, und zum kostenlosen Besuch der Veranstaltung lädt. Auch eine Theorieschiene gibt es während des Festivals, die sich in verschiedenen Lectures mit Fragen des Performativen befassen, zum Beispiel mit „Stimmen als Paradigmen des Performativen“, wo uns unter anderem die Berliner Theaterwissenschaftsprofessorin Doris Kolesch am Donnerstag im Foyer des HAU1 zu einem Aspekt des Festivalmottos „Listen!“ tieferen Aufschluss gibt. Im Podewil lädt die Sommerbar am Ende stets zum Chill-out mit Performances, Filmen, Konzerten, Ausstellungen, Partys von und mit Künstlern des Festivals ein. Feldenkrais-Kurse werden in diesem Kontext ebenfalls angeboten, womit nach all der Ambition Entspannung ohne Grenzen nahezu sichergestellt ist.

■ Internationales Tanzfest Berlin 14.–30. August, www.tanzimaugust.de