BIENENSTERBEN IN BRANDENBURG
: Imker machen Verluste wegen der Kälte

Brandenburgische Imker müssen vermutlich wieder mit Verlusten rechnen. „Die Winterverluste betragen üblicherweise 5 bis 10 Prozent“, sagte der Direktor des Länderinstituts für Bienenkunde Hohen Neuendorf, Kaspar Bienefeld. „Gesicherte Erkenntnisse gibt es noch nicht, denn auch im zeitigen Frühjahr könnten noch Bienenvölker beim Einsammeln von Pollen sterben.“ Mit einem genauen Ergebnis der Verluste wird im Mai gerechnet.

„Jetzt im Frühling entscheidet sich, wie die Bienenvölker sich entwickeln“, sagte der Institutschef. „In dieser Jahreszeit wird viel Brut erzeugt, die neben Energie aus Honig auch Eiweiß aus den Pollen braucht.“ Ihr gefährlichster Feind sei die Varroamilbe, die sich von der Brut ernähre. „Dieser Brutparasit wird nach der Ernte im Spätsommer mit organischen Säuren bekämpft. Außerdem züchten wir an unserem Institut Bienen, die gegen diese Milbe resistent sein sollen“, berichtete Bienefeld, der Leiter der Abteilung Zucht und Genetik am Länderinstitut ist.

„Wir entwickeln durch genetische Auslese Bienen, die von Varroamilben befallene Brutzellen besser entdecken und die Parasiten unschädlich machen können“, sagte Bienefeld. Dazu würden pro Versuch 2.000 Bienen markiert, die in der Folgezeit mit einer Infrarotkamera beobachtet werden. „Die erfolgreiche Selektion ist aber eine Arbeit vieler Jahre“, sagt Bienefeld. (dpa)