UNTERM STRICH

Der Rechtsstreit zwischen dem Rowohlt Verlag und dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel über den Roman „Ruhm“ von Daniel Kehlmann ist beigelegt. Man habe sich gütlich geeinigt, teilte Rowohlt am Montag in Hamburg mit und nahm zugleich eine Klage zurück. Die beiden Hamburger Verlage wollten „ihre gute und professionelle Zusammenarbeit“ auch in Zukunft fortführen. Rowohlt hatte dem Spiegel Anfang des Jahres eine Urheberrechtsverletzung vorgeworfen, als das Magazin zwei Wochen vor dem Erstverkaufstag von Kehlmanns „Ruhm“ ein Porträt über den Autor veröffentlichte. Dieses habe „Züge einer Rezension“ getragen, argumentierte der Verlag, bei dem das Kehlmann-Buch erschienen ist. Jetzt hieß es, dass es vor der Veröffentlichung zu „Missverständnissen“ gekommen sei.

Mit einer harschen Kritik am Regietheater hatte sich Daniel Kehlmann bei der Eröffnung der 89. Salzburger Festspiele in Österreich ins Gespräch gebracht. Der 34-jährige Schriftsteller setzte sich in seiner sehr persönlichen Festrede mit seinem Vater, dem Regisseur Michael Kehlmann, auseinander und kritisierte scharf den Modernisierungszwang des heutigen Theaters. Kehlmann würdigte seinen Vater als großen Theatermacher, der aber in den letzten Jahrzehnten aus der Mode gekommen sei und deshalb seinen Beruf nicht mehr ausüben durfte.