Weitgehend leer stehend

SPD wirft der Finanzbehörde vor, die Gedenkstätte für die Kinder vom Bullenhuser Damm versilbern zu wollen

Empört hat die SPD-Bürgerschaftsfraktion auf angebliche Pläne der Finanzbehörde reagiert, die Gedenkstätte für die Kinder vom Bullenhuser Damm zu verkaufen. Im April 1945 waren im Keller des Gebäudes 20 jüdische Kinder erhängt worden, nachdem ein SS-Arzt sie „medizinisch untersucht“ hatte.

Die „Immobilie Bullenhuser Damm 92/94“ werde vom Ressort als „ehemaliges, heute weitgehend leer stehendes Schulgebäude mit Gedenkstätte im Keller, privater Kindergarten“ beschrieben, so SPD-Frau Monika Schaal. Den Senat fragt sie jetzt, ob er wisse, dass durch einen Verkauf „Vergessen und Verdrängen von Nazi-Verbrechen befördert und Erinnerungskultur zerstört werden könnte“.

Das Grundstück stehe keineswegs bereits zum Verkauf, konterte ein Behördensprecher. Es werde lediglich – wie bei 242 weiteren Objekten – geprüft, „ob sie sich grundsätzlich zur Veräußerung eignen“ würden. jox