wortwechsel: Vor uns die Sintflut? Wer ist da, wenn’s drauf ankommt?
Die Tragödie von Valencia erinnert uns an Altenahr. Global haben Schlammfluten zu vielen Katastrophen geführt – in Bangladesch, in den USA, in Papua-Neuguinea, Pakistan, China…
„Tausende werden weiter vermisst“,
taz vom 4. 11. 24
Eine Tragödie
Als ein Andalusien liebender Mensch bricht es einem fast das Herz, dass die Lieblingsgegend in Spanien dermaßen heimgesucht wurde. Mich zürnt die Ignoranz gegenüber den Ursachen. Und wenn ich Lindners 18-seitige Hausarbeit lese und darin diese Ignoranz wiederfinde, zürnt es mich noch mehr.
Shitstormcowboy auf taz.de
„Zahl der Toten nach Sturzfluten steigt. In Teilen Spaniens herrscht durch extremen Regen Chaos. In der Kritik steht vor allem die Regionalregierung“,
taz vom 1. 11. 24
Die Regionalregierung
Erstaunlicherweise berichteten außer der taz nur wenige Medien über die rechte Regionalregierung, die hier aus Unfähigkeit völlig versagt. Wie würde sich die AfD anstellen? Ralf Streck schrieb im Overton-Magazin: „Die Vorgänge in Valencia verschlagen den Beobachtern längst die Sprache. Das gilt vor allem für das fatale und tödliche Missmanagement der rechten Regierung der postfaschistischen Volkspartei (PP), die mit Hilfe der ultrarechten VOX an die Macht in der Region kam.“ Rosmarin auf taz.de
Das erinnert doch alles sehr an die Flut an der Ahr. Zu spät gewarnt, lieber zum Abendessen gegangen, als die Flut schon Altenahr zerstört hatte. Keine Rettungskräfte angefordert, keinen Katastrophenalarm ausgelöst. Keine Hubschrauber der Bundeswehr angefordert. Und genau so wird es auch beim Wiederaufbau sein: Der Regionalpräsident wird an seinem Stuhl kleben, die Versicherungen werden mauern und die Infrastruktur wird Jahre brauchen. TZ-B auf taz.de
Forschung gibt es …
Die geografische Naturgefahrenforschung, Teildisziplin der Politischen Ökologie, spricht schon lange von „Naturereignissen und Sozialkatastrophen“ (Felgentreff et al).
Sie erklärt die politische Dimension beim Umgang mit Risiken, die einen nicht zu vernachlässigenden Anteil am Ausmaß einer Katastrophe hat.
Johannes A. auf taz.de
Clickbait in Tageszeitungen führt auch dazu, dass Leute Wetterwarnungen nicht ernst nehmen. Kein Tag vergeht ohne eine dramatische Ankündigung von „Kältehammer“ oder Ähnlichem. Aber diese Flutkatastrophe wird zumindest ein paar Wochen im Gedächtnis bleiben.
Vielleicht reicht das. Jede Person, die vom Glauben an das unbegrenzte Wachstum abfällt, jedes T-Shirt, das nicht gekauft wird, jeder junge Mensch, der keinen Führerschein macht, sind ein Gewinn. Patricia Winter auf taz.de
Erinnert auch mich sehr an das Ahrtal. Wir müssen in den Bereichen Katastrophenschutz und der Klimafolgenbewältigung weltweit die besten Konzepte erkunden – und dann regional angepasst umsetzen. Axel Schäfer auf taz.de
„Unwetterkatastrophe in Spanien: Vorbote auf Schlimmeres. Der Klimawandel ist die Ursache der Unwetterkatastrophe in Spanien. Aber Sparmaßnahmen und ein neoliberaler Geist haben sie verschlimmert“, taz vom 2. 11. 24
Es ist Detektivarbeit!
Dieser Artikel (und vorherige zum Thema) legen mal wieder Zeugnis ab von der hervorragenden Recherchearbeit der taz! Besten Dank! Andere Medien äußern sich, besonders was die Verantwortung für unterlassene Hilfeleistungen anbetrifft, viel zu vage. Dirk Szuszies auf taz.de
Man muss auch sagen, dass die gewaltige Wasserbaumaßnahme nach der letzten Jahrhundertflut der 1950er in Valencia ausgezeichnet funktioniert hat, abgesoffen ist der Teil an einem unregulierten Wasserlauf.
Hier ist dann entweder vor Ortschaften mit Dämmen oder in den Orten selbst mit wasserbaulichen Maßnahmen einzugreifen. Auch das muss analysiert werden, europaweit. Fancybeard auf taz.de
Es geht absolut über meinen Horizont, wieso es Menschen gibt, die glauben, solche Politiker zu wählen, wäre eine gute Idee!
Ich wohne derzeit etwa 80 Kilometer von Valencia entfernt und uns haben hier glücklicherweise nur die Ausläufer dieses verheerenden Unwetters erwischt. Die Bilder und Videos von der Katastrophe machen sprachlos. Minelle auf taz.de
Das passiert alles mit Ansage, Wissenschaftler warnen seit 40 Jahren davor – genau vor dem, was wir rund um den Globus an Naturkatastrophen gerade erleben. taz.manien auf taz.de
Parteibuch entscheidet
Die regionalen Machtverhältnisse hatten offensichtlich eher zur Schwächung als zur Stärkung des Katastrophenschutzes beigetragen, auch durch Neubesetzung von Ämtern in entscheidenden Behörden nach Wahlen: Nicht nach Expertise, sondern nach Parteibuch.
Hier macht sich der Rechtsruck exemplarisch bemerkbar. Martin Rees auf taz.de
Danke für den Hintergrund. Jetzt kämpfen wir also nicht nur gegen den Klimawandel, sondern auch noch gegen leugnende Faschos und Trolle! Hat Aiwanger nicht auch Überflutungswiesen genau dort verhindert, wo dieses Jahr in Bayern das Hochwasser erhebliche Schäden angerichtet hat?
Wie soll man das alles seinen Enkeln erklären … Christiane Lange auf taz.de
Ich finde es interessant, dass viele Medien die aufgetürmten Autos zeigen und thematisieren. Mich würde eher interessieren, ob irgendwelche Mülldeponien oder Industrieparks von den Wassermassen mitgerissen wurden.
Wo sind die Tausende Quadratkilometer Plane von den Plantagen gelandet?
Roberto Callerame auf taz.de
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