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meinungsstark

Alle Deppen und Clowns on board?

„Buchungsabbrüche bei Deutscher Bahn: Fahrkarte bezahlt, aber nicht bekommen. Noch eine Technikstörung bei der Deutschen Bahn: Kunden zahlten Geld, bekamen aber keine Ticket. Gutscheine wurden auch nach Tagen nicht erstattet“, taz vom 6. 11. 24

Das lässt tief blicken und erinnert mich an einen anderen Vorfall. Man bekommt bei Kauf von Speisen immer öfters als Beleg nur noch einen QR Code mit dem man seine Rechnung abrufen können soll. Das hat bei mir nicht funktioniert, war jedoch auf den Beleg angewiesen. Nirgends gab es Hilfe oder Fehlercode. Bahn Support komplett überfordert, auf LinkedIn keine Rückmeldung. Meinen Beleg habe ich schlussendlich nur bekommen, weil ich persönliche Kontakte zum umsetzenden Dienstleister habe. Mir scheint, die IT dort ist in Händen von Clowns. Name ist der Reddaktion bekannt

Frauenrechte wie im Mittelalter!

„Eine Stadt im Kampf um reproduktive Freiheit: In Texas sind Abtreibungen fast komplett illegal. Ein Ortsbesuch vor der Wahl in Amarillo, wo radikale Abtreibungsgegner ein perfides lokales Gesetz fordern“, taz vom 1. 11. 24

Mit großer Sorge habe ich diesen Artikel zu Abtreibungen in Texas und anderen Bundesstaaten der USA gelesen. Unvorstellbar, was die Weltmacht USA für mittelalterliche Werte zu dieser Thematik unter Donald Trump entwickelt hat. Die überzogenen Ideen des jungen Pastors Mark Lee Dickson, die Nutzung der Straßen zu verbieten, wenn eine Frau für einen Schwangerschaftsabbruch auf der Durchreise ist … Das ist doch Schikane pur und hat nichts mit einem modernen Weltbild von gleichberechtigten Frauen und Männern zu tun.

Leider zwängt sich auch der Gedanke auf, dass es weniger um die Frauen und mehr im Meinungsmache und Populismus geht. Das ist bei einem so hoch sensiblen Thema wie Schwangerschaftsabbruch absolut unangebracht. Der Herr Pastor redet hier wie der Blinde von der Farbe. Ich bin wirklich erschüttert.

Zauberhaft finde ich, dass jungen Journalisten und Journalistinnen durch die Daniel-Haufler-Stiftung diese Recherchen ermöglicht werden. Das ehrt diesen viel zu früh verstorbenen Journalisten sehr. Ulrike Gründel, Potsdam

Für solche plumpen Spiele fehlt mir die Langeweile. Felix Banaszak will Grünen-Chef werden. Ein Gespräch über das Linkssein“, taz vom 4. 11. 24

Liebe tazler, was eigentlich wird in diesem Interview als „links“ gesehen? Die Linke ist seit Marx definiert als eine gesellschaftliche Kraft, die die Strukturen und die Macht der kapitalistischen „Ökonomie“ grundlegend infrage stellt und „von unten“ verändern beziehungsweise demokratisieren will: Es soll produziert werden, was den Menschen nützt, und nicht, was Geld und Renditen vermehrt – und das in internationaler Solidarität mit allen Menschen auf der Erde.

Inzwischen kommt dringender als noch vor 50 Jahren hinzu: Es muss so produziert und so suffizient konsumiert werden, dass es unseren natürlichen Lebensgrundlagen nicht noch mehr schadet. Sowohl die taz als auch Herr Banaszak scheinen aber das „Linkssein“ nur noch als eine Art „soziale Förderung“, als Charity für diejenigen zu sehen, die zu wenig Geld haben, um ausreichend zu konsumieren, mit Restbeständen humanitärer Grundsätze der Aufklärung.

So schrumpft linke Politik zur Bitte, die „immer schneller wachsenden Vermögen stärker in die Pflicht“ zu nehmen. Bei den Grünen war Kritik am kapitalistischen System Gründungselement – zum Beispiel am „Wachstum“, das die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen exponentiell beschleunigt, und am „Wettbewerb“, der globalisiert zur Konkurrenz zwischen den Staaten führt und sie damit unfähig macht, kooperativ und vernunftgesteuert die grünen Ziele zu erreichen.

Ein bisschen politische Ökonomie und Anthropologie aus Studienzeiten auszugraben wäre vielleicht für Herrn Bana­szak und sein neues Amt nützlich. Wolfgang Neef, Berlin

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