Pflegedienstprozess: Verdacht auf Millionenbetrug
Wegen Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe stehen seit Montag zwei frühere Geschäftsführer eines Berliner Pflegedienstes vor Gericht. Die Angeklagten – eine 66-Jährige und ein 51-Jähriger – schweigen im Prozess vor dem Landgericht Berlin zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gewerbsmäßigen Betrug vor. Sie geht von knapp 9.600 Fällen mit einem Schaden von mehr als 10,6 Millionen Euro aus. Die Angeklagten sollen von April 2011 bis Februar 2015 gegenüber Bezirksämtern, Krankenkassen oder Pflegekassen im Namen von rund 230 Klienten Leistungen geltend gemacht haben, die tatsächlich nicht erbracht wurden, so der Vorwurf. „Die Zahlen der Anklage sind falsch“, sagte der Verteidiger der Frau noch vor Verlesung der Anklage, die einen Umfang von insgesamt rund 500 Seiten hat. Das Gericht hat für das Verfahren bislang insgesamt 26 Verhandlungstage bis März 2025 geplant. (dpa)
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