WOHNUNGSBAUVERBAND WARNT
: Kein Platz mehr für Mieter

Weil immer mehr Wohnungen in Berlin von ihren Eigentümern bewohnt werden, wird der Markt für Mieter enger. Das befürchtet der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Er beruft sich auf neue Zahlen des Amts für Statistik.

Im Jahr 2010 betrug der Anteil der von Eigentümern bewohnten Wohnungen (Eigentümerwohnungen) 14,9 Prozent, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Donnerstag mit. 2006 waren es noch 12,8 Prozent. Sehr stark war der Zuwachs bei Wohnungen, die nach 1991 errichtet wurden. Hier stieg der Anteil von 31,5 auf 51,1 Prozent.

Der BBU findet das beunruhigend. Grundsätzlich sei Neubau „eine wesentliche Maßnahme zur Entspannung des Berliner Wohnungsmarkts“, so Verbandssprecher David Eberhart zur taz. Mit der starken Zunahme von Eigentümerwohnungen verschärfe sich aber die Konkurrenz um Grundstücke für den Mietwohnungsbau. Weil die Zahl der Berliner Haushalte laut BBU bis 2020 um 130.000 zunehmen wird, aber im selben Zeitraum nur 15.000 neue Wohneinheiten geplant sind, sei es wichtig, dass der Senat beim Neubau stärker günstigen Mietraum sichere, so Eberhart. JOK