URANANREICHERUNG
: Physiker warnen vor neuem Verfahren

BERLIN | Eine neue Methode zur Anreicherung des Kernbrennstoffs Uran beunruhigt Physiker. Das sogenannte Silex-Verfahren (Separation of Isotopes by Laser Excitation) sei im Ausland schon im fortgeschrittenen Versuchsstadium und könne potenziell zur Kernwaffenproduktion missbraucht werden, warnten Experten auf der Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Berlin. Das Silex-Verfahren basiert auf dem bereits bekannten Prinzip der Isotopentrennung. Entwickelt wurde es für friedliche Zwecke, etwa um hochreine Materialien wie Halbleiter oder Isotope für die Diagnostik und Therapie effizienter herzustellen. DPG-Präsident Wolfgang Sandner warnte: „Sollte das bisher weitgehend geheime US-Verfahren in das Produktionsstadium gehen, müssen strengste Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen eine missbräuchliche Verwendung weltweit ausschließen. Die Verbreitung von Kernwaffen muss unter allen Umständen vermieden werden.“ (dpa)