Verdoppelung in 20 Jahren

GEBURTEN Mehr als ein Viertel aller Kinder in Berliner Krankenhäusern wird per Kaiserschnitt entbunden

Rund jede vierte Geburt in Berlin findet per Kaiserschnitt statt. Von den 34.702 Mädchen und Jungen, die im Jahr 2010 in Berliner Krankenhäusern entbunden wurden, waren 27,3 Prozent sogenannte Sectio-Geburten, berichtete das Statistische Bundesamt Mitte März.

Damit ist die Wahrscheinlichkeit eines Kaiserschnitts in Berlin immer noch niedriger als in anderen Bundesländern, wo die Rate teilweise bei über einem Drittel lag (Saarland: 36,6 Prozent, Rheinland-Pfalz: 34,8, Hessen: 34,2). Die wenigsten Kaiserschnittentbindungen gab es 2010 hingegen in Sachsen (22,9 Prozent). Verglichen mit den Zahlen vor 20 Jahren hat sich die Zahl der mit Kaiserschnitt entbundenen Kinder bundesweit in etwa verdoppelt.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und ihre Bewertung umstritten: Für viele Geburtsmediziner wie Schwangere steht bei der Entscheidung zum Kaiserschnitt zumeist die Risikovermeidung an erster Stelle. Risiken beim Kaiserschnitt sind nach Studien in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, liegen aber immer noch höher als bei vaginalen Geburten. Laut Deutschem Hebammenverband (DHV) werden zudem mehr Kaiserschnitte gemacht, als medizinisch notwendig sind. Der DHV sind den Grund darin, dass eine Sectio für Kliniken leichter planbar sei. Sie habe aber für Mütter und Kinder gewisse Risiken. OS