Neu im Kino
: Diese Woche frisch

„Garden State“: FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Neues Kant, Odeon, Yorck. „Yasmin“: Central, FT am Friedrichshain, Kino Kulturbrauerei, Neues Kant, Neues Off.

Garden State

USA 2004 Regie: Zach Braff, 102 Min.

Dass junge Leute heute immer später erwachsen werden, sich mit aller Gewalt an ihr Dasein als unbekümmerte, verantwortungslose Menschen klammern, ist wohl bekannt und ein viel diskutiertes Phänomen. Diesem Thema nähert sich auch Zach Braff – als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller zugleich – mit etwas bemühtem Humor. Nach zehn Jahren kehrt der Seriendarsteller Andrew Largeman in seine Geburtsstadt Garden State zurück, zur Beerdigung seiner Mutter, die sich das Leben genommen hat. Dort wird er unweigerlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert, mit alten Freunden und dem Psychiater-Vater. Erst als er die verrückte Sam kennen lernt und mit ihr eine ernsthafte Beziehung eingeht, macht er den Schritt in das Erwachsenenstadium.

Yasmin

Großbritannien/Deutschland 2004, Regie: Kenny Glenaan, 87 Min.

Kopftuch und Jeans – das sind die Pole, zwischen denen die Pakistanin Yasmin aus dem nordenglischem Keighley agieren muss. Für die Arbeit schlüpft sie in die Rolle der modernen westlichen Frau, innerhalb ihrer Familie führt sie ein traditionelles Leben. Nach dem 11. September aber wird Yasmin von ihren englischen Mitmenschen immer mehr auf ihre pakistanische Herkunft reduziert. So wird das Kopftuch für sie zum Bekenntnis zum muslimischen Glauben. Für seinen Film hat der Schotte Kenny Glenaan sechs Monate lang vor Ort recherchiert. Er führt – und der erhobene Zeigefinger schwingt da manchmal mit – den Zuschauern vor Augen, dass multikulturelles Zusammenleben nie konfliktfrei ist, und dass politische Krisen Menschen auf ihre Unterschiede reduzieren.