SÜDWESTER
: Schizo-Sozi

Eine ehrliche Diskussion über die öffentlichen Finanzen hat Torsten Albig, der Spitzenkandidat der SPD für die schleswig-holsteinische Landtagswahl, gefordert. Der Kandidat ging mit gutem Beispiel voran und hat dabei die Schizophrenie seiner eigenen Position offen gelegt: „Als Sozialdemokrat“ begrüße er die Lohnsteigerung im öffentlichen Dienst um 6,3 Prozent. Allerdings könne es sein, dass deswegen Stellen abgebaut werden müssten – schließlich weiß Albig als Ex-Sprecher des Bundesfinanzministers genau, dass er die Schuldenbremse treten muss. So erschöpft sich also die SPD-Vorstellung von Gerechtigkeit in der Besitzstandswahrung: Wer schon einen sicheren Posten hat, dem wird gegeben. Dafür wird das Geld auf weniger Leute verteilt. Auch so landet man am Ende bei einem schlanken Staat.