Unfassbar knapp

EISKUNSTLAUF Besser spät als nie: Carolina Kostner wird auf ihre alten Tage doch noch Weltmeisterin

NIZZA dapd/taz | Im Eiskunstlauf gehört man, jedenfalls bei den Frauen, schon fast zu den Senioren, wenn man 25 Jahre alt ist. Es ist zumindest ein Alter, in dem Sportlerinnen nicht zum ersten Mal auf die höchste Stufe des Podests klettern dürfen. Doch Carolina Kostner hat es geschafft: Die in Oberstdorf lebende Italienerin krönte zum Abschluss der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Nizza ihre lange Karriere mit ihrem ersten Titel.

Kostner zeigte eine fehlerfreie Kür und gewann mit 189,94 Punkten Gold. Zuvor hatte sie bereits Bronze (2005, 2011) und Silber (2008) geholt. Zweite wurde die Russin Alena Leonowa (184,28), die nach dem Kurzprogramm noch geführt hatte. Bronze sicherte sich die Japanerin Akiko Suzuki (180,68). „Ich habe zehn Jahre lang gelernt, jetzt war die Zeit reif für mich“, sagte die gebürtige Südtirolerin.

Die dreimalige deutsche Meisterin Sarah Hecken (129,20) dagegen enttäuschte als 20. „Ich war nicht in der Form wie sonst, mir fehlten einige Trainingsphasen“, sagte Hecken, die in der vergangenen Woche vier Abiturprüfungen geschrieben hatte und nach einer Fuß-OP im November pausieren musste.

Die einzige deutsche Medaille gewannen Aljona Savchenko und Robin Szolkowy. Die Paarläufer aus Chemnitz holten trotz einer Kür mit leichten Patzern ihren vierten WM-Titel – und waren heilfroh: „Nach der Verletzungs- und Wettkampfpause in den vergangenen Monaten ist es unfassbar“, sagte Savchenko. Am Ende reichte ein hauchdünner Vorsprung von nur elf Zehntel Wertungspunkten zum Sieg vor Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow aus Russland.