Drone-Metal
: Nadja

Eine der letzten Veröffentlichungen des kanadischen Duos „Nadja“ war ein Album mit Cover-Versionen, auf dem sie erstmals sangen und ihre mächtigen, aber zugleich warmen Drones benutzten, um Songs von Bands wie „The Cure“, „A-Ha“ und „Slayer“ umzudeuten.

Anders als bei den oberflächlich betrachtet ähnlich verfahrenden „Hellsongs“ kommt dabei aber kein Lounge-Metal heraus, sondern eher schon eine neue, beträchtlich schwerere Version von dem, was Bands wie die klangverliebte Shoegazer-Legende „My Bloody Valentine“ erfanden. Die gewaltige Dynamik der frühen „Nadja“-Werke, die derweil geisterhaft darin herumspukenden Stimmen, die Schichten von Tönen und Geräusch verströmen eine ganz eigene Atmosphäre, die mittlerweile völlig unmetallisch klingt, weil ihr harter Kern tief in ihr verborgen liegt. Damit lösen „Nadja“ ein, was der inflationär gebrauchte Begriff „Post-Metal“ bislang eher lediglich verhieß: Eine Musik, die auf Errungenschaften des Metal-Genres aufbaut, jene indes in etwas transformiert, das mit dem Begriff nicht mehr recht zu fassen ist. Eine „Nadja“-Hälfte, Aidan Baker, spielt zuvor ein Solo-Set, außerdem zu hören: die Formation „Ovo“. ASL

■ Samstag, 20.30 Uhr, Spedition im Güterbahnhof