Nordpol: links oben

Lafontaine will sie, Gregor Gysi vielleicht: die neue Linkspartei. Doch brauchen wir überhaupt eine neue Linke? Es gibt doch schon die alte. Die taz nord ruft sie in Erinnerung.

Achtung, nicht verwechseln. Heute geht’s um die KPD. Und da gilt es, fein zu unterscheiden: Selbst das Zentralorgan berichtet von „einiger Verwirrung“ beim Karl-und-Rosa-Gedenken. Denn „außer uns war noch die KPD (Rote Fahne) anwesend, die KPD (Roter Morgen)“ und „diverse Organisationen für den Wiederaufbau der KPD“. Franz Pöschl hingegen ist Chef der KPD (Roter Stern), und, sollte es bei der Bundestagswahl zu derartigen Irritationen kommen – an ihm liegt’s nicht. Die KPD (Roter Stern) tritt nämlich nicht an. Die Fünfprozent-Hürde, Sie wissen schon. Pöschl empfiehlt „Wahlboykott“ und „Kaderarbeit“. Ach ja, die Zersplitterung. Schuld war die „kleinbürgerliche Herkunft“ der 80er-Jahre-Linken. Die unterwanderten die Stalin-treue Arbeiterpartei just in dem Moment, als sie ihre maoistischen Kinderkrankheiten überwunden hatte.Traurig, traurig. Und die neue Linkspartei? „Eine linke SPD“, sagt Pöschl. „Das bereichert doch das Spektrum.“