Warum Lukas, warum?

Branta canadensis auf großer Tour in Kiel

„Gans, du hast die Küche verwüstet, geh bloß wieder raus!“, diese nur leicht variierte, stark holprige Liedzeile kam uns in den Sinn, als wir Montag und hungrig wie eine Gans noch nicht in der leckeren taz Kantine gespachtelt hatten. Denn was lasen wir auf den Tickern? „Kanadagans verirrt sich in Wohnung in Kiel und randaliert in der Küche“, alertierte die stets alerte AFP aus dem hohen Norden. Demnach war die räuberische Vertreterin der größten europäischen Gänseart aus der Familie der Anatidae, der Entenvögel, wohl auf Küchenkrawall gebürstet, als sie das, so die lukullische AFP, „kulinarische Angebot inspizierte, wobei kein Topf auf dem anderen blieb“. Und weiter atemlos durch die Kieler Behausung: „Nach einer kurzen Verfolgungsjagd durch die Wohnung gelang es einer Beamtin, das Tier einzufangen. Die Gans wurde in eine Decke gewickelt und wohlbehalten im Kleinen Kiel, einem seichten Binnengewässer in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, ausgesetzt.“ Bingo! Jetzt fehlt uns nur noch zur wahren Berichterstattung mitzuteilen, dass die Gans in Wirklichkeit ein Gänserich war – und von der Polente „Lukas“ getauft wurde. Aber warum nur Lukas? Sachdienliche Hinweise hat sicher die Kieler Sprottenbullerei. Ende der Durchsage. Mahlzeit allerseits.