Findige Finnen

Forscher sitzen am See und saugen Luft ein

Was machen finnische Forscher eigentlich den lieben, langen Tag? Fischen finnische Forscher fritzengleich frische Fische? Oder finden finnische Forscher fielleicht finstere Finken? Die Antwort dürfte überraschen: „Finnische Forscher dokumentieren Pilzsporen im Schwarzwald“, berichtete epd gestern. Immerhin fällt der Arbeitsalltag der Suomi Scientists so geruhsam aus wie man es von gestandenen Schraten aus dem Kaurismäki-Land erwarten darf. „Zwischen 2018 und 2019“, erfahren wir, haben finnische „Luftsporensammler ein Jahr lang am Wilden See bei Baiersbronn im Kreis Freudenstadt jede Woche an zwei Tagen Luft eingesaugt“. Ein Jahr lang am See herumsitzen und zwei Mal in der Woche Luft schnappen – das geht auch nur in der wundersamen Welt der finnischen Wissenschaft als Forschungsauftrag durch. Kaum vier Jahre später liegen nun Ergebnisse vor. Nicht genug, dass sich die Finnenforscher am See allerlei unbekannte Sporen reingezogen haben. Unsere Atemluft, so fanden die Luftikusse heraus, ist voll mit „Flechten, Schimmelpilzen und Hefen“ sowie „DNA von Pflanzen, Pilzen, Bakterien, Insekten, Säugetieren und anderen Organismen.“ Als Antidot gegen den virulenten Cocktail serviert die finnische Forschung traditionell glasklaren Rachenputzer-Wodka. Kippis!