sieben sachen
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Das Trio **Y** bewegt sich an den Grenzen des Psychedelischen und Rockjazz Foto: promo

Raumgreifende Klänge

Bei der Konzertreihe Stop Over geht es um Interaktion zwischen Publikum und den Mu­si­ke­r:in­nen Während auf der Spreeterrasse gekocht wird, performt das Trio **Y** (mit Liz Kosack am Synthesizer) im Rahmen einer partizipativen Spielkomposition mit dem Münchner Paranormal String Quartet eine Komposition des Schlagzeugers Max Andrzejewski. Objekte werden zum Klingen gebracht, es entsteht ein spielerisches Zusammenwirken von Publikum, Musik und Raum.

Radialsystem, 25. 8., 17 Uhr, Tickets 14/10 Euro

Indie-Queen von Berlin und Stimme wahrer Emanzipation: Kitty Solaris Foto: Schokoladen

Feinster Electropop

Die Berliner Singer/Songwriterin Kitty Solaris nennt selbst Velvet Underground, Patty Smith und Catpower ihre musikalischen Vorbilder. Dabei entwickelte sie einen ganz eigenen melancholischen Stil. Bei der Lofi-Lounge stellt sie ihr jetzt schon gefeiertes neues Album „James Bond“ vor. Es vereint Dream-Pop, New-Wave und Elektronik.

Schokoladen, 28. 8., 20 Uhr, Ticktes 13 Euro

„Please Sing Me My Song Before You Go“ Foto: Joël Andrianomearisoa

Poetische Spuren der Erinnerung

Der madagassische Künstler Joël Andrianomearisoa lässt sich in der ifa-Galerie von dem Wiegenlied inspirieren, das ihm seine Großmutter einst vor dem Schlafengehen vorgesungen hat: Iny Hono Izy Ravorombazaha (der weiße Vogel). Während die Worte vergessen scheinen, erinnert sich der Körper an den Rhythmus und die Schwingungen. Teil der Ausstellung ist der Film „Please Sing Me My Song Before You Go“, der den räumlich-zeitlichen Rahmen des Erzählens zum Verschwimmen bringt.

ifa Galerie, Linienstr. 139, bis 1. 9., Di–So 14–18 Uhr, Do 14–20 Uhr

Autorin von „Phytopia Plus“: Zara Zerbe Foto: Nane Diehl

Kurze Texte vom großen Ganzen

Das Festival Short Story Long feiert die kurze Form – denn kurze Erzählungen sind beliebt. Sie entsprechen der Aufmerksamkeitsökonomie unserer Zeit und zeigen, was mit wenigen Zeilen möglich ist, ohne an Komplexität einzubüßen. 20 Au­to­r*in­nen tragen an fünf Abenden eigene, unveröffentlichte Texte vor und reflektieren ihr Schreiben im Kontext aktueller Konflikte und Krisen. Unter anderem zu Gast: Zara Zerbe, die zusammen mit Hatice Acikgöz, Dara Brexendorf und Maline Kotetzki den Podcast „Literarisch, Solidarisch“ hostet, sowie Helene Hegemann, deren Roman „Axolotl Roadkill“ in 20 Sprachen übersetzt wurde.

Literaturforum im Brecht-Haus, 26.–30. 8., Tickets 6/4 Euro

Parodie auf die 60er-Jahre: „Hairspray“ (1988), Regie: John Waters Foto: Kino Arsenal

Pionierin der Popkultur

Die Schauspielerin und Sängerin Debbie Harry wurde in den 70er-Jahren mit ihrer Band Blondie zur Ikone einer neuen Stilrichtung namens „Punk“. Das Arsenal würdigt sie mit einer Reihe von Filmen, wie etwa John Waters’Komödie „Hairspray“ (1988), in der Harry mit hochtoupierten Haaren die rassistische Mutter eines Teenagers verkörpert.

A Tribute to Debbie Harry: Arsenal, 24.–31. 8.

São Paulo mit dem Martinelli-Building in den 1950ern Foto: © ClassicStock / Alamy Stock Foto

Die Moderne zweier Amerikas

Unter dem Titel „Amériques“ hat sich die 20. Ausgabe des Musikfests Berlin die „Klassische Musik“ und die Geschichte zweier Kontinente zum Thema gemacht, die auch von viel Unrecht geprägt ist – aufgeführt von internationalen und Berliner Sinfonieorchestern und rund 60 So­lis­t*in­nen. Zur Eröffnung treffen mit dem São Paulo Symphony Orchestra und der São Paulo Big Band die süd- auf die nordamerikanische Moderne.

Musikfest Berlin 2024 – Amériques: 24. 8.–18. 9.

The Gaslamp Killer Foto: Timothy Saccenti /Setta Studio

Von Soul bis Dirty Breakbeats

Sitar-Samples, Funk-Breaks und scheppernder, beunruhigender Gesang, das sind nur einige der Zutaten, aus denen The Gaslamp Killer seine Soundcollagen klebt. SciFi-Jazz oder einfach nur Psychedelic – die Stilbegriffe, die William Benjamin Bensussen aka The Gaslamp Killer anhaften, sind vielfältig. Er selbst nennt die obskure Mischung aus Alt und Neu, Bekannt und Unbekannt, die er seit 2006 zusammenschraubt „Instrumental psych dirty beats“. Seine DJ-Sets gelten als legendär. GLK ist Mitbegründer der wöchentlichen Low-End-Theory-Partys in Los Angeles, die von 2006 bis 2018 internationale Maßstäbe im Bereich der Beat-Musik setzten. Die weiteren Gäste der Nacht: Kutmah (Big Dada/UK), VILIFY (Ohm Resistance/ Eclectique/ Last Planet/CA) und Werd (Turntable Tutorial/Phaderheadz/D/US).

The Gaslamp Killer & Guests: Gretchen, 23. 8., 23.30 Uhr, Tickets 12–18 Euro