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Run auf Caspar David Friedrich

Zunächst verkündete im April die Hamburger Kunsthalle, dass ihre große Jubiläumsschau über den Maler, Zeichner und Grafiker Caspar David Friedrich mit 335.000 Be­su­che­r*in­nen einen Rekord in ihrer Geschichte gebrochen habe. Und jetzt zertifiziert die Berliner Alte National­galerie gut 298.000 Be­su­che­r*inn­en für die zweite Station der Schau nach vier Monaten Ausstellungslaufzeit. Wegen des Andrangs auf die Werke Friedrichs (1774–1840) waren die Öffnungszeiten der Alten Nationalgalerie mehrfach ausgeweitet worden, die Menschenmengen tummelten sich vor seinen vornehmlich einsamen Landschaftsansichten, besonders vor den berühmten Gemälden „Mönch am Meer“ (1808–1810) und „Abtei im Eichwald“ (1809–1810). Ab dem 24. August wird die Jubiläumsausstellung anlässlich Friedrichs 250 Geburtstags im Dresdener Albertinum zu sehen sein, bevor der deutsche Romantiker dann auch in den USA gezeigt wird.

Parzinger fordert mehr Provenienz­forschung

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, hat mehr Geld für die Provenienzforschung gefordert. „Wir brauchen deutschlandweit mehr feste Stellen“, sagte Parzinger dem Evangelischen Pressedienst (epd). Aktuell seien viele Stellen in der Provenienzforschung an deutschen Museen nur über Drittmittel finanziert. Dies gelte auch für Lehrstühle an Universitäten. Parzinger betonte: „Es fehlt an Dauerstellen.“ Seit Verabschiedung der Washingtoner Erklärung 1998 zum Umgang mit NS-Raubkunst hat die SPK nach eigenen Angaben mehr als 350 Kunstwerke und rund 2.300 Bücher restituiert. „Das Thema wird uns noch lange beschäftigen“, so Parzinger. Der 65-Jährige steht seit 2008 an der Spitze des größten Verbundes von Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten in Deutschland. Ihm wird im Mai 2025, mit Antritt seines Ruhestands, die 59-jährige Marion Ackermann folgen.