die gute nachricht
: Es gibt immer mehr Sammelstellen für Muttermilch

Grafik: Francesca Morini, Johanna Hartmann, Anna Eschenbacher. Quelle: Frauenmilchbank Initiative. Foto: stock.adobe.com

Dass ein Baby auch mit Milch groß werden kann, die nicht von seiner Mutter stammt, wissen Menschen schon seit der Antike. Die Amme ist ein sehr alter Beruf. Die organisierte Milchspende kam später – 1919 wurde die erste Muttermilchbank Deutschlands in Magdeburg gegründet. Die Idee: Frauen, die sehr viel Muttermilch haben, mehr als ihr Baby braucht, spenden sie. An Neugeborene, deren Mütter gerade nicht oder nicht genug stillen können. Heute gehen die Spenden hauptsächlich an sehr kleine Frühgeborene und kranke Säuglinge, die in Kliniken versorgt werden. Vorher wird die Muttermilch im Labor untersucht. Mitte des 20. Jahrhunderts gründeten sich viele solcher Muttermilchbanken. Vor allem in der BRD wurden sie ab den Sechzigerjahren jedoch nach und nach alle wieder geschlossen, weil Industriemilchprodukte immer wichtiger wurden. Die gesundheitlichen Vorteile des Stillens rückten erst später wieder in den Fokus. 2012 wurde in Westdeutschland die erste Sammelstelle wiedereröffnet – und viele weitere folgten. Aufschwung brachte auch die 2018 gegründete Frauenmilchbank-Initiative. Jedes Bundesland sollte bis 2023 mindestens eine Sammelstelle haben. Mit etwas Verspätung wurde dieses Ziel nun erreicht. Katharina Federl