Zypern will nicht auf FC-Trikots

KÖLN taz/dpa ■ Gut eine Woche nach dem Vertragsabschluss des 1. FC Köln mit der privaten Investorengruppe „Satena“ sind erhebliche Zweifel an der Seriosität des Unternehmens aufgekommen. Aufgeschreckt durch Recherchen des WDR, nach denen die Firmengruppe aus Zypern nur auf dem Papier existieren soll, haben die zypriotischen Behörden inzwischen Ermittlungen aufgenommen.

Unterdessen soll die dubiose Holding beim zypriotischen Tourismusministerium vorstellig geworden sein und umgerechnet rund 7,4 Millionen Euro für den Sponsorenvertrag gefordert haben. Wie das Handelsblatt berichtete, sollen die „Satena“-Vertreter argumentiert haben, es gebe eine entsprechende Zusage der dem Ministerium unterstehenden Cyprus Tourism Organisation (CTO). Doch deren Vorsitzender Fotis Fotiou dementierte umgehend: Seine Behörde sei nicht in den Vertrag mit den Kölnern involviert. Es habe sich vielmehr „von Anfang an um ein verdächtiges Geschäft“ gehandelt. Eingefädelt hatte es ein Ex-Autoverkäufer und alter Bekannter von Clubchef Wolfgang Overath.

Der am 17. Mai verkündete Vertrag mit dem Trikotsponsor sieht Zahlungen an die Geißböcke in Höhe von angeblich 4,3 Millionen Euro pro Saison vor. Jetzt hat der Bundesligaaufsteiger „Satena“ ein Ultimatum gestellt: „Um Imageschaden von der Satena-Holding und dem 1. FC Köln abzuwenden, hat der Verein seinen Partner um eine zeitnahe Aufklärung der Missverständnisse gebeten“, heißt es jetzt in einer offiziellen Stellungnahme. PAB