Neuer Kita-Streit

Nach der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat sich jetzt auch die GAL ablehnend zu Plänen der Bildungsbehörde geäußert, die verpflichtende Sprachförderung vor der Einschulung nur stundenweise am Nachmittag in Sondergruppen an den Vorschulen durchzuführen (taz berichtete).

„Kinder lernen am besten in vertrauter Umgebung“, sagt die GAL-Abgeordnete Christiane Blömeke. Daher sei es besser, die verbindliche Sprachförderung in Kita und Vorschule zu stärken, die dort „in den Alltag eingebunden“ sei. Die Zusatzgruppen am Nachmittag verstärkten bei den Kindern das Gefühl, „Defizite“ zu haben.

Zunächst hatte nur die taz von diesen Plänen berichtet und aus der entsprechenden Deputationsvorlage zitiert. Inzwischen hat der Senat in seiner Antwort auf eine kleine Anfrage der GAL das Vorhaben bestätigt. Besonders problematisch findet Blömeke, dass auch Kita-Kinder, die nachgewiesenen Förderbedarf haben, zum Nachmittagsunterricht außerhalb ihrer Einrichtung verpflichtet werden sollen. Mit diesen Plänen habe die Bildungsbehörde auch die Kita-Träger „überrascht“. So seien die geplanten Nachmittagsgruppen bei den Verhandlungen zwischen Stadt und Trägern „mit keinem Wort“ erwähnt worden.

Nach taz-Informationen hat die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtpflege jetzt in der Sache einen Brief an Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) geschrieben, in der sie diese um Klärung bittet. Sozialbehörden-Sprecher Rico Schmidt erklärte, sein Haus gehe davon aus, dass die Extraförderung nur „sehr wenige“ Kinder betreffe, da die Kitas bereits „eine gute Sprachförderung“ machten. kaj