Rot-Grün liegt vorn

Meinungsumfrage zur Wahl lässt SPD und GAL hoffen

Ein Verlust von acht Prozentpunkten lässt manchen Sozialdemokraten heutzutage in Jubel ausbrechen: „In Hamburg ist die Stimmung klar für die SPD und Rot-Grün“, kommentierte Parteigeschäftsführer Ties Rabe eine gestrige Meinungsumfrage des NDR zur Bundestagswahl. Diese weist für die SPD 34 Prozent (2002: 42,0%) und für die CDU 38% (28,1%) aus, die GAL kommt auf 15% (16,2%) und die FDP auf 7% (6,8%). Zudem sprachen sich 49% für Gerhard Schröder als Bundeskanzler aus, nur 31% für CDU-Chefin Angela Merkel.

Die grüne Fraktionschefin im Bundestag, Krista Sager, wies gestern Spekulationen über einen baldigen Bruch der rot-grünen Koalition in Berlin zurück. „Das ist eine definitive Falschmeldung“, sagte sie im Lokal-TV Hamburg 1: „Wir werden Schwarz-Gelb nicht den Gefallen tun, von Inhalten abzulenken“, verkündete die designierte Spitzenkandidatin der GAL.

Der CDU-Landesvorstand beriet am Abend über Zeitplan und Liste. Wahrscheinlich wird Parteichef Dirk Fischer als Spitzenkandidat nominiert werden. Bei der SPD dürfte dies Alt-Bürgermeister Hans-Ulrich Klose werden. Wenn die SPD aber wie schon vor drei Jahren „in allen sechs Wahlkreisen die Direktmandate gewinnt“, wie Rabe prophezeit, wäre die Liste eh Makulatur. Bei der FDP zeichnet sich nach taz-Informationen ab, dass der Abgeordnete Rainer Funke seinen Platz gegen Landeschef Leif Schrader behaupten kann.

Der Landesvorstand der Wahlalternative (WASG) sprach sich gestern für ein Linksbündnis insbesondere mit der PDS in Hamburg aus. Am 25. Juni soll ein Landesparteitag über Wahlprogramm und Kandidaten entscheiden. Sven-Michael Veit