unterm strich
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Der Hannah-Arendt-Preis legt eine Zwangspause ein. Nach dem Eklat um die russisch-amerikanische Preisträgerin Masha Gessen im letzten Jahr, wird der Hannah-Arendt-Preis in diesem Jahr nicht verliehen. Wegen der harschen Kritik an der Preisträgerin sowie den Organisatoren und der Jury hatte der Vorstand im April hingeschmissen, aber versäumt, bei den Preisgebern, der örtlichen Heinrich-Böll-Stiftung und dem Bremer Senat die nötigen Gelder für eine Neuauflage des Preises zu beantragen. Nun ist zwar eine neue Vereinsführung gefunden, aber es ist zu spät, um Gelder zu beantragen. Gessen war kritisiert worden, weil sie eine die Schoah relativierende Kritik an Israel geübt hatte. Die Verantwortlichen des Arendt-­Preises standen damit auch in der Kritik. Durch die Berufung neuer Jury-Mitglieder habe man nun versucht, für mehr Sensibilität im Hinblick auf Antisemitismus zu sorgen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht mit dem Hannah-Arendt-Preis.

In Zypern sind Dutzende teilweise Tausende Jahre alte Kunstschätze wieder ausgestellt worden. Ein türkischer Kunsthändler hatte die Artefakte 1974 geplündert. 1997 wurden sie in Deutschland beschlagnahmt und nach einem Rechtsstreit an Zypern zurückgegeben.