Funde am Molkenmarkt

Bei den Grabungen gab es 6.000 Fundstücke, die später ausgestellt werden sollen

Die Archäologen haben bei ihren Grabungen am Molkenmarkt rund 600.000 Fundstücke geborgen, die Aufschluss geben können, wie Berliner in vergangenen Jahrhunderten gelebt haben. Dazu zählen Ofenkacheln Münzen, Trinkgläser, Lederschuhe und Tongefäße, die im Mittelalter zum Kochen oder zum Aufbewahren von Lebensmitteln genutzt wurden. Als einer der ungewöhnlichsten Funde gelten die Reste eines Bohlenwegs aus der Zeit der ersten Erwähnung der Stadt um 1230.

Aber auch auf Spuren der jüngeren Berliner Geschichte sind die Archäologen gestoßen, etwa auf Teile des Terrakotta-Frieses am Roten Rathaus, der in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde.

Die Grabung am Molkenmarkt gilt als größte innerhalb eines Stadtkerns in ganz Deutschland. „Jede Woche tut sich etwas“, sagte Rauhut. Etwa 15.000 Quadratmeter Fläche wurden bisher von den Archäologen unter die Lupe genommen.

Die umfangreiche Auswertung soll nach Abschluss der Grabungen fortgesetzt werden. Ein Teil davon soll künftig im Archäologischen Haus am Petriplatz gezeigt werden. Außerdem sollen sogenannte Archäologische Fenster einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen. (dpa)