sieben sachen
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Der harte Kern von Strongboi: Alice und Ziv Foto: Jascha Hase

From Lo-Fi to Disko

Ursprünglich als Lo-Fi-Projekt in Berlin ins Leben gerufen, bei dem hauptsächlich Casio-Keyboards und allerhand Spielzeug zum Einsatz kommen, hat sich Strongboi mittlerweile zu einer kompletten Band entwickelt. Am Samstag bringen sie ihre fluffig jazzigen Discomelodien auf die sommerliche Freilichtbühne Weißensee. Außerdem zu Gast: die aus dem ländlichen Israel stammenden Multi-Instrumentalisten RAS und The Zenmenn.

Freilichtbühne Weißensee, Große Seestr. 10, 10. 8., Einlass 17.30 Uhr, Beginn 18.30 Uhr, Tickets 19 Euro

Die sámische Musikerin Anna Näkkäläjärvi-Länsman aka Ánnámáret Foto: © Marja Viitahuhta, 2022

Jenseits von Tourismus

In seiner 20. Ausgabe der Europäischen Kulturtage widmet sich das MEK der nordeuropäischen Region Sápmi, die schon im Jahr 2000 vorgestellt wurde: Was hat sich seitdem getan? Wie wird sámisches Kulturerbe erhalten? Zum Programm gehören Lesungen, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Musik und natürlich regionale Speisen.

Museum Europäischer Kulturen, 15. 8.–15. 9.

Allgegenwärtig: Elemente des Verfalls Foto: Michael Dressel

Bilder einer dysfunktionalen Show

Der Fotograf Michael Dressel wuchs in der DDR auf. Nach einem missglückten Fluchtversuch war er zwei Jahre in Haft. Vielleicht schärfte dies den Sinn für das Groteske. Dabei ist der Blick auf seine Wahlheimat Amerika geprägt von einer Außenseitermentalität. Seine Fotoserie und das gleichnamige Buch „The End Is Near, Here“ repräsentieren seine Sicht auf den gegenwärtigen Zustand der USA und erzählen von Armut und Verfall, extremem Nationalismus, Religiosität, Waffenwahn und Paranoia.

Kunsthaus sans titre, Potsdam, bis 8. 9., Mi–So 14–18 Uhr

Von Underground bis Latin: Nick León Foto: promo

Dystopisch bis sonnig

Nick León fängt die Klänge Floridas ein – sie dokumentieren auch seine Transformation vom Underground-Rapper zum experimentellen Produzenten und DJ in Miami. Im silent green präsentiert er eine Live-A/V-Kollaboration mit Ezra Miller, der bekannt ist für Generative Kunst und immersive Sounds. Außerdem erforscht die Berliner Klang- und Bildkünstlerin perila sensibles Klangmaterial und nimmt Zu­hö­re­r*in­nen auf eine persönliche Reise mit. Ulla (Ulla Straus) veröffentlichte auf Labels wie Quiet Time und West Mineral Ltd und wurde für ihr Album „Tumbling Towards A Wall“ gefeiert.

Nick León & Ezra Miller/perila & Ulla: silent green, Gerichtstr. 35, 11. 8., Tickets 26 Euro

„Calls from Moscow“ (2023), Regie: Luis Alejandro Yero, läuft in OmeU Foto: The Cosmic Production

Gefangen im Transit

„Calls from Moscow“ dokumentiert die Geschichte von vier jungen Kubanern, die provisorisch in Moskau untergebracht sind, um von dort weiterzuziehen. Doch der Ukraine-Krieg verändert die Lage dramatisch. Der preisgekrönte Film über queere Einwanderer ohne Papiere feiert seine Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Luis Alejandro Yero.

Lichtblick Kino, ab 12. 8., 20 Uhr, 8 Euro

Die einzigen Regeln: selbstverfasste Texte, sechs Minuten Bühnenzeit Foto: Georg Schuster

Berlins queerster Poetry Slam

Der Berliner Poetry Slam von und für die LGBTQIA+ Community und alle Sym­pa­thi­san­t*in­nen findet im August zum erstem Mal im Garten der ufaFabrik statt. Dort werden Slam­me­r*in­nen auf der Bühne stehen, die bereits eine der Ausgaben gewinnen konnten, die bisher im SO36 ausgetragen wurden. Moderiert von Gaylord Christian Ritter. Mit DJ Björn Gögge und einem Special Guest außerhalb des Wettbewerbs.

Freiluftbühne der ufaFabrik, 10. 8., 19 Uhr, 20/15 Euro

Dorothée Munyaneza: „umuko“ Foto: Patrick Berger

Wagemut und Freiheit

Ein Baum mit zinnoberroten Blüten steht im Mittelpunkt der neuen Choreografie von Dorothée Munyaneza, „umuko“, die in Zusammenarbeit mit fünf jungen ruandischen Künst­le­r*in­nen entwickelt wurde. Der Umuko-Baum gilt in Ruanda traditionell als Heiler und Bewahrer von Geschichten und ist ein Symbol für das Band zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Als Zeichen der Kreativität, den Wagemut und die Freiheit einer neuen Generation eröffnet das Stück die 36. Ausgabe des Festivals „Tanz im August“, das bis Ende des Monats an zahlreichen Spielstätten (unter anderem HAU, Kraftwerk, Radialsystem, Berliner Festspiele) zeitgenössische Tanzperformances von anerkannten Choreograf*innen, sowie neue Ästhetiken und Formate aus aller Welt präsentiert.

Tanz im August: 15.–31. 8., diverse Orte, Ticketpreise gestaffelt