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Hamburgs Ex-CDU-Chef verlässt CDU

Marcus Weinberg, langjähriger Bundestagsabgeordneter aus Hamburg-Altona und Spitzenkandidat der CDU bei der Bürgerschaftswahl 2020, verlässt seine Partei nach 35 Jahren. „Meine gesellschaftliche Haltung, die auf Zusammenhalt und Solidarität statt auf Populismus und Polarisierung setzt, mein Politikverständnis, das auf Ausgleich und eine politische Gesamtverantwortung allen Menschen gegenüber statt auf eine verengte Wählerklientelpolitik setzt, waren immer unverzichtbare Voraussetzungen zur Bindung an die CDU“, sagte Weinberg dem Hamburger Abendblatt. „Diese Bindungselemente als Identifikation sind nicht mehr mit der heutigen CDU so gegeben, dass sie für mich tragfähig sind.“ Der CDU-Landesverband bestätigte gestern den Austritt Weinbergs. Weinberg, der seit 2001 für die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft saß, war von 2011 bis 2015 Vorsitzender der Hamburger CDU. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 trat er für die CDU als Spitzenkandidat an und gab sich im Wahlkampf moderat-liberal und programmatisch anschlussfähig mit den Grünen. Bei der Wahl fuhr die CDU mit 11,2 Prozent ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Hamburg ein. (dpa)

Protest gegen israelischen Botschafter

Ein geplanter Auftritt des israelischen Botschafters Ron Prosor beim Sommerempfang der CDU-Landtagsfraktion in Hannover sorgt für Proteste in Niedersachsen. Mehrere Hundert Palästinenser wollen heute um 17 Uhr gegen den Auftritt Prosors demonstrieren. Zu der Kundgebung vor dem Neuen Rathaus hat die Palästinensische Gemeinde aufgerufen. Sie steht nach Polizeiangaben unter dem Motto „Gegen den Krieg – für die Menschenwürde“. Erwartet wird eine dreistellige Teilnehmerzahl. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Hannover wandte sich mit scharfen Worten gegen die geplante Demonstration. Sie liege „ganz auf der Linie der Hass- und Lügenpropaganda der Hamas, die Israel dämonisiert“, erklärte der Vorsitzende Kay Schweigmann-Greve. (dpa)

Zeuge nach Treppensturz gesucht

Nach dem tödlichen Treppensturz im Bahnhof Uelzen sucht die Polizei einen Zeugen, der die Tat am 14. Juli beobachtet haben soll. Ein 18-Jähriger befindet sich weiter in Untersuchungshaft, gegen ihn besteht der dringende Verdacht, einen 55-Jährigen eine Treppe hinuntergestoßen zu haben. Das Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. Der mutmaßlich wichtige Zeuge soll zum Tatzeitpunkt an Gleis 301 des Bahnhofs gestanden und Passanten nach der Tat aufgefordert haben, den Beschuldigten zu ergreifen. Polizei und Staatsanwaltschaft bitten diesen Zeugen darum, sich mit der Polizei Uelzen in Verbindung zu setzen. (dpa)

Kostenlose Tampons angeschafft

In Toiletten in Lüneburger Schulen stehen kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung. Die Stadtverwaltung habe die Sommerferien dazu genutzt, um 25 Spender zu beschaffen, teilte die Stadt am Montag mit. Sie werden demnach je in einem Mädchen-WC in weiterführenden Schulen, Grundschulen, städtischen Sporthallen und der Musikschule installiert. Die Aktion geht auf einen Antrag des Stadtschülerrats zurück. „Es kann nicht sein, dass wir im 21. Jahrhundert leben und sich junge Frauen wegen ihrer Periode schämen. Meiner Meinung nach sollten Periodenartikel für alle kostenlos verfügbar sein“, teilte Stadtschülerratssprecher Florentin Weber mit. Die Stadt Hannover hatte 2023 allen weiterführenden Schulen die Finanzierung von Spendern mit kostenlosen Binden und Tampons zugesichert. Auch in Schulen in Göttingen wurden Spender aufgehängt. (dpa)