piwik no script img

das wetterHälfte des Lebens

80 Jahre alt war Professor Hurtli inzwischen und forschte noch immer in seinem Fach, der Zeitgeschichte. Die 15 Jahre, die er schon emeritiert war, waren wie im Flug vergangen. Wie langsam dagegen war früher die Zeit verflossen! Als Schüler und als junger Student kroch sie dahin, doch dann beschleunigte sie sich, und jetzt schossen die Jahre wie Monate dahin, die wie Tage waren, die Stunden glichen! Die gefühlte Hälfte seines Lebens, dieses wissenschaftliche Problem wurde ihm drängend bewusst, hatte er gewiss nicht erst mit 40 erreicht, sondern viel früher. Mit 35, mit 30? Mit 25 gar? Wenn man’s doch messen könnte! Beschämt musste Professor Hurtli sich eingestehen, dass er, der Fachmann für Zeitgeschichte, dieses völlig alltägliche Problem nicht einfach so lösen konnte. Er musste sich etwas Zeit dafür nehmen – und das so schnell wie möglich!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen