südwester: Schwer kleinbürgerlich
Als Spießer in Schwarz gelten Metalheads schon lange: Unter der Kutte und in der volltätowierten Brust schlägt ein ganz friedliebendes Herz, hinter der rebellischen Geste stecken oft ganz schön konservative Wertvorstellungen. Keine Musikszene ist monogamer! Spätestens seit die Veranstalter des Wacken Open Air vor über zehn Jahren die erste Heavy-Metal-Kreuzfahrt angeboten haben, ist klar: In der harten Kluft stecken ganz brave Kleinbürger*innen, die einfach einmal im Jahr auf dem „Holy Ground“ die Sau rauslassen wollen. Ein Wacken-Fan hat in diesem Jahr die Latte in Sachen Bürgerlichkeit aber noch höher gelegt: Lattenzäune um Wohnwagen gab es ja längst, der Mann hat sich in Wacken ein Eigenheim gekauft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
