meinungsstark
:

Grenzen beim Gendern

„Der Rote Faden“, wochentaz vom 13.–19. 7. 24

Da hat sich die Autorin als Fanin bezeichnet statt Fan und darauf mit „sic!“ hingewiesen. Kann man machen – aber ob’s auch schön ist … Klar, Gendern ist gut und wichtig, jedoch nicht immer möglich. Oder würde jemand eine weibliche Berühmtheit Starin nennen? Übers Ziel hinaus schoss auch der Deutschlandfunk mal, wo man von „Bekannten und Bekanntinnen“ hören musste. „Bekannte“ hätte wirklich genügt, für beide Geschlechter. Oft trifft es übrigens auch Männer, die sich vielleicht mit der weiblichen Bezeichnung unwohl fühlen: Person, Koryphäe, Leuchte, Geisel, Niete, Null, Diva. Kontern die etwa mit Leuchter oder Nieterich? Zum Glück nicht! – Ein bisschen mehr Gelassenheit sollte man sich beim Sprechen und Schreiben doch nehmen; sonst kommt so etwas wie „Vormünderin“ heraus. Gisela Graf, Magdeburg

Konfliktlösungen

„Sie fehlen“, wochentaz vom 20.–26. 7. 24

Die Berichte über die ermordeten SportlerInnen und ihre Familienangehörigen hat mich zutiefst erschüttert. Er zeigt den Wahnsinn des Krieges. Warum ist die Menschheit davon so durchseucht und betroffen? Es war immer eine männliche Minderheit, die dazu angestachelt hat und es geschafft hat, Millionen Männer (und ein paar Frauen) zum Gehorsam zu zwingen, sich gegenseitig umzubringen.

Und das heutzutage mit Geräten, die aus besten Rohstoffen hergestellt und in Sekunden kaputtgemacht werden. Wie bei Kindern. Warum haben die Menschen nicht gelernt, in all den tausenden von Jahren andere Verhaltensweisen zur Konfliktlösung anzuwenden? Astrid Rühle, Bedheim

Neoliberalismus

„Plattitüden statt Analyse“,

taz vom 30. 7. 24

Das „Schlagloch“ von Ilija Trojanow habe ich aufmerksam und mit großem Interesse gelesen. Vergleichbar mit den taz-Beiträgen von Ahmad Mansour verweigert sich Trojanow einem oft unterkomplexen Schwarz-Weiß-Denken und bleibt – auch für die taz-Leserin – unbequem. Was nutzt die Trans-Regenbogenfahne von Amazon – Eigenwerbung –, wenn der Paketbote in eine Flasche urinieren muss, da eine Pause möglicherweise den Profit senkt. Warum werden solche Fragen nicht – mehr – gestellt?

Katrinka Delattre , Hamburg