unterm strich
: Live Aid II

Eines der größten Pop-Ereignisse dieses Jahres nimmt allmählich feste Konturen an: Zeitgleich zum G-8-Gipfel, der vom 6. bis 8. Juli in Edinburgh stattfindet, soll in London und einigen anderen Orten der Welt ein gigantisches Benefizkonzert steigen, um für die Überwindung von Hunger und Armut zu trommeln. Es soll aber nicht „Live Aid 2“, stellten Bob Geldof und Midge Ure klar, die beiden Motoren des ersten Live-Aid-Spektakels vor zwanzig Jahren und auch nun die treibende Kraft. Bislang ist intern von „Live 8“ die Rede. Bei der Verleihung der „Ivo Novello“-Awards wurden Geldof und Ure am Donnerstag mit einem Preis für die bestverkaufte Single des Jahres bedacht: Das war passenderweise die Neuauflage der Charity-Single „Do they know it’s christmas time?“ von „Band Aid 20“, die im vorigen Winter herauskam. Die Auszeichnung nahmen die beiden britischen Altrocker von ihrem Kumpel Sting entgegen, der ihnen zugleich seine Teilnahme an dem geplanten Großereignis versicherte. „Was vor zwanzig Jahren begann, kommt jetzt in ein paar Wochen zu einem politischen Abschluss“, orakelte Geldof. Denn beim G-8-Gipfel sollen die Staats- und Regierungschefs großzügigere Hilfen insbesondere für Afrika beschließen.

Bis zum geplanten Termin bleiben den Organisatoren allerdings nur noch fünf Wochen Zeit. „Wir werden alle großen Namen haben, die wir finden können“, beteuerte Midge Ure. Die britische Presse überschlägt sich bereits mit Spekulationen über das mögliche Line-up. Bislang ist neben Auftritten von U 2, Madonna und Paul McCartney auch eine Wiedervereinigung der Spice Girls im Gespräch.

Peymann grollt

Gegen die Kritik des Landesrechnungshofes hat sich Claus Peymann, der Intendant des Berliner Ensembles, zur Wehr gesetzt. Die Rüge sei „Teil des Feldzuges gegen die Kunstinstitute dieser Stadt und Ausdruck des leider in Berlin weit verbreiteten Banausentums“, sagte Peymann. Der Rechnungshof hatte moniert, dass das private Theater jährlich 10 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zum Defizitausgleich erhält, obwohl es von 1999 bis 2003 über ein Vermögen von jeweils 3 Millionen Euro verfügte. Ohne die Rücklagen wäre das BE bereits in der Insolvenz, so Peymann.