Trump und Biden machen weiter

Der US-Wahlkampf nimmt wieder an Fahrt auf. Biden lehnt Rückzug ab

Genau eine Woche nach dem Attentat auf ihn ist der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump erstmals wieder bei einer klassischen Wahlkampfkundgebung aufgetreten. Trump sprach vor Anhängern in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan und sagte mit Blick auf die Attacke erneut: „Ich stehe nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes vor euch.“

Trump schwärmte über den Nominierungsparteitag seiner Partei in Milwaukee. „Es war wie ein großes, schönes, viertägiges Fest der Liebe.“ Es habe keinen Streit gegeben, kein Geschrei, kein Gebrüll. Er spottete dagegen über den im August anstehenden Nominierungsparteitag der Demokraten. „Sie haben ein paar Probleme. Erstens: Sie haben keine Ahnung, wer ihr Kandidat ist.“

Damit verwies er auf die parteiinterne Rebellion der Demokraten gegen US-Präsident Joe Biden, der bei der Wahl im November für eine zweite Amtszeit antreten will. Der 81-Jährige steht wegen seines Alters und Zweifeln an seiner geistigen Fitness massiv unter Druck. Zuletzt machten ein Dutzend weitere Demokraten innerhalb von 24 Stunden eine Rückzugsforderung an Biden publik. Auch der Ton wird dabei rauer. So gab ein Abgeordneter öffentlich zum Besten, Biden habe ihn jüngst bei einer Begegnung nicht mehr erkannt. Hinter den Kulissen versucht Medienberichten zufolge die allererste Reihe der Partei, Biden zum Rückzug zu bewegen.

Biden, der sich derzeit wegen einer Corona-Infektion in seinem Privathaus in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware isoliert, gibt sich nach außen hin bislang unbeeindruckt und kündigte für diese Woche seine Rückkehr auf die Wahlkampfbühne an. (dpa)