Erneuerbare Lesezeichen

LESE-ALTERNATIVEN Gleich zwei Veranstaltungen bieten Alternativen zu Vattenfalls Lesetagen. Nächste Woche beginnt das Literaturfestival „Lesen ohne Atomstrom“

Immer besser aufgestellt ist auch die praktische Kritik am „Kulturmissbrauch“

VON ROBERT MATTHIES

Rund 140 Autoren aus 12 Ländern: ein beachtliches Literatur-Event stellt der Stromriese Vattenfall Ende des Monats mit seinen Lesetagen wieder auf die Beine. Immer besser aufgestellt ist aber auch die praktische Kritik am „Kulturmissbrauch“, mit dem der Konzern von seiner unbeliebten Energiepolitik ablenken will. Gleich zwei Literaturveranstaltungen bieten in den nächsten Wochen Atomstrom-freie Alternativen und setzen sich damit für erneuerbare Energien ein.

Zum zweiten Mal heißt es ab 18. April mit mehr als 60 ausdrücklich politischen Veranstaltungen „Lesetage selber machen – Vattenfall tschüss sagen“, hier lesen unter anderem Thomas Meinecke, Rayk Wieland und Protest-Ikone Cécile Lecomte. Um große Namen aber geht es hier ausdrücklich nicht, sondern um die Macht dezentraler Strukturen, beim Lesefestival ebenso wie bei der Energieversorgung.

Auf jede Menge Prominenz setzen hingegen ab Mittwoch die „erneuerbaren Lesetage“ „Lesen ohne Atomstrom“: „Vattenfall die Leviten lesen“ hier im Altonaer Theater, im St. Pauli-Stadion, in der Fabrik, der Roten Flora, dem Thalia in der Gaußstraße oder dem Schauspielhaus unter anderem Roger Willemsen, Frank Schätzing, Günter Wallraff, Jan Brandt, Gudrun Pausewang und Horst Tomayer. Den Auftakt machen am Mittwochabend im Altonaer Theater Dieter Hildebrandt und Roger Willemsen.

Prominent besetzt ist auch das ausverkaufte „Vattenstörfall“-Konzert in der Fabrik: Musik gegen Atomstrom gibt es dort von Kettcar, Madsen, den Ohrbooten, Jan Plewka, I-Fire und Jan Delay.

■ „Lesen ohne Atomstrom“: Di, 10. 4. bis Mi, 18. 4., Programm: www.lesen-ohne-atomstrom.de „Lesetage selber machen“: Mi, 18. 4. bis Fr, 27. 4., Programm: www.lesetage-selber-machen.de