Schnell ins Konzert!

Konzert-Ostern beginnt am Samstag ausgelassen zotig um 21 Uhr mit den Puta Madre Brothers in der Lila Eule. Ähnlich wie G. Rag & Los Hermanos Patchekos oder Dos Hermanos pflegen die falschen Brüder einen liebevoll laxen Umgang mit mexikanischer und nordamerikanischer Folklore, sind zwar eher der musikalischen Garage zugeneigt, pflegen aber einen ähnlichen Humor, der sich musikalisch zwar nicht ganz so eklektisch äußert, aber auch dafür muss Platz und Zeit sein.

Am Sonntag gibt es an gleicher Stelle und zu gleicher Zeit Ska und Rocksteady mit den Valkyrians und The Blaster Master.

Am Ostermontag bleibt es in Bremen ruhig, aber ein Ausflug nach Hannover könnte lohnen, Dort, genauer: im Café Glocksee, spielen ab 21 Uhr die Sleep-Nachfolger Om, die tieffrequenten Doom-Rock spielen, der der Bässe wegen einer Ganzkörpermassage gleichkommt. Nicht so radikal wie Sunn o))) oder auch einst Sleep selbst, aber dennoch große Musik.

Am Dienstag spielen in Oldenburger Amadeus mit Corrosion Of Conformity Pioniere der Verquickung von Metal und Hardcore. Ihr Bandname zierte nicht ohne Grund in den späten 80ern unzählige Kutten und T-Shirts. Nach diversen Wechselfällen, längeren Pausen und Neuformierungen sind COC seit ein paar Jahren wieder in der Besetzung unterwegs, in der sie sich 1982 in North Carolina gründeten, und spielen ihre alten Klassiker erstaunlich frisch. Gegen ihre Vorband könnten sie es trotzdem schwer haben: Black Cobra sind zwar nur ein Duo, bestehend aus Rafa Martinez (Acid King) und Jason Landrian (Cavity), zimmern aber auch zu zweit einen tonnenschweren Heavy-Rock zwischen den schweren Celtic-Frost-Grooves von High On Fire, der Komplexität der Melvins und dem Biker-Rock von Obsessed zusammen, der zumindest in Album-Form den Großteil der Mitbewerber locker verbläst.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, das am Dienstag Die Toten Hosen an den Ort ihres ersten Konzerts zurückkehren, nämlich in den Magazinkeller. Das Konzert ist allerdings längst ausverkauft. Andreas Schnell