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Urknall im All

Milchstraße älter als bislang angenommen

Milchstraße, altes Haus! Da dachten wir, du wärst noch ein junger Hüpfer, bist du doch so leicht und frisch, dass du bekanntlich sogar in Milch schwimmst. Und dann das! „Milchstraße älter als gedacht“, meldete gestern die Straßenverkehrsagentur epd aus dem Weltall, das offensichtlich in Potsdam beginnt. Denn das Potsdamer Leibniz-Institut für Astrophysik teilte am Mittwoch mit, man habe mal genauer hingeschaut und festgestellt, dass eine große Zahl alter Sterne auf ähnlichen Bahnen wie die Sonne unterwegs sei. Na und, fragten wir uns schulterzuckend. Alte Sterne, die um eine Sonne kreisen – das kennt man doch aus jedem halbwegs handelsüblichen Büro. Aber die Milchstraße wäre nicht die Milchstraße, wenn die klugen Potsdamer Astrophysiker nicht über den Büroteller hinausgeguckt und einen Urknall von Gedanken gefasst hätten: Da die alten Sterne die dünne Scheibe der Milchstraße bereits weniger als eine Milliarde Jahre nach dem Urknall gebildet haben, ist der Milky Way damit vier bis fünf Milliarden Jahre früher entstanden als bislang gedacht. Dolle Sache, das! Und wird die Milchstraße ungefähr so kratzen wie unsereins eine zentrale Bürosonne. Wir singen lieber weiter in die orchestrale Dunkelheit hinein: „On the way to Venus / Walking on the Milky Way …“

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