Union soll neue Jobs schaffen

Umfrage: Stimmung in der Bevölkerung ist für eine Ablösung von Rot-Grün

BERLIN taz ■ Es sieht schlecht aus für Rot-Grün. Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF finden 60 Prozent der Deutschen, dass andere Parteien als die bisherigen das Land führen sollten. Nur 36 Prozent der Befragten sind der Meinung, SPD und Grüne müssten weiter regieren.

Ähnlich waren die Wähler auch im September 1998 gestimmt, kurz bevor sie die lange Ära von Bundeskanzler Helmut Kohl beendeten. Damals fanden 64 Prozent der Befragten, es sei Zeit für einen Wechsel.

Ursache dieser Stimmung ist vor allem die Unsicherheit über die wirtschaftliche Situation des Landes. Der SPD wird einfach nicht zugetraut, dass sie die Probleme lösen kann. Nur 12 Prozent sehen in ihr die richtige Partei, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, 1 Prozentpunkt weniger als noch im April. Dagegen sind laut der Umfrage 43 Prozent und damit 7 Prozentpunkte mehr als im April der Meinung, die CDU/CSU schaffe das. Die Union konnte sowohl Skeptiker überzeugen, deren Zahl um 2 Prozentpunkte auf 33 Prozent sank, als auch einige derer, die es zuvor der SPD zugetraut hatten.

Nicht nur dabei gewann die Union Zustimmung, auch ihre Spitzenpolitikerin Angela Merkel würden immer mehr gern als Kanzlerin sehen. Obwohl sie noch nicht zur offiziellen Kanzlerkandidatin ihrer Partei gekürt wurde, hätten 50 Prozent nichts dagegen, wenn sie das Amt auch bekäme. Den bisherigen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wollen dagegen nur noch 44 Prozent künftig in dieser Rolle sehen.

Gewachsen ist das Ansehen der Union allerdings auch durch einen üblichen Effekt: Nach gewonnenen Wahlen wie gerade in NRW ist die Stimmung für den Sieger immer günstiger als die für den Verlierer. KBI