Messer, Stock, Ring

Eine entwaffnende Polizeimeldung aus Sachsen

Bis an die Zähne bewaffnet war ein 24-jähriger Autofahrer, den Ordnungshüter am Samstag nahe dem sächsischen Görlitz auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße kontrollierten. Empört betitelte die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf ihre Polizeimeldung am Montag mit einer harschen rhetorischen Trias: „Messer in der Mittelkonsole, Schlagstock im Handschuhfach, Schlagring in der Hosentasche.“ Da hat sich wahrlich einiges angesammelt, und die Schnappmesseratmung der Beamten ist noch durch die entwaffnenden Worte hindurch zu spüren. Dennoch kein Grund zur Aufregung, meint die waffengestählte Wahrheit. Immerhin hatte der Deliquent seinen Morgenstern zu Hause gelassen und die Streitaxt nicht im Auto mitgeführt. Auch die Hellebarde und die Armbrust sowie diverse Meuchelpuffer für den Kleinkrieg blieben daheim. Außerdem hatte der Nahkämpfer auch keine spitz angefeilten Zehennägel. Nur ein Gewehr, das steckte ihm ganz sicher tief im Arsch, der weit, weit offen stand. Insgesamt ein überschaubares Arsenal allenfalls für einen kleinen Nachbarschaftsstreit im Kreisverkehr. Ob der Waffennarr allerdings irgendwelche Leichen im Keller beziehungsweise Kofferraum hatte, wurde aus der waffenstarrenden Meldung leider nicht ersichtlich.