unterm strich
:

Pianistin Irène Schweizer gestorben

Die Pianistin und Schlagzeugerin Irène Schweizer ist tot. Sie starb am Dienstag in Zürich. Schweizer gehörte zu den Begründern des europäischen Free Jazz und engagierte sich mit Projekten wie der Feminist Improvising Group für Frauen im Jazz. Die Autodidaktin begann zunächst als Jugendliche in einer Dixieland-Kapelle, spielte Ende der fünfziger Jahre dann bei den Modern Jazz Preachers. Ein Jahrzehnt später begann sie sich am Free Jazz in den USA zu orientieren, verlegte sich aber bald auf die Suche nach einem eigenen Ansatz. Platten wie Manfred Schoofs „European Echoes“ von 1969, auf der sie mitspielte, geben das programmatisch wieder. Ihr eigenes Solodebüt hieß 1975, ebenso programmatisch, „Wilde Señoritas“. In ihrem virtuosen Klavierspiel verknüpfte Schweizer das Entgrenzte der freien Improvisation mit den Formen der Jazztradition, verzichtete eher auf das dezidiert „Gewaltige“ mancher männlichen Kollegen, ohne deshalb weniger energisch zu sein.

Lenbachhaus restituiert Kunstwerk

Das Münchner Kulturreferat hat gemeinsam mit dem Lenbachhaus am 20. Juni ein Gemälde des Malers Hans Schöpfer d. Ä. aus dem Sammlungsbestand des Museums an Marei von Saher, alleinige Erbin des niederländischen Kunsthändlers Jacques ­Goudstikker, restituiert, wie das Lenbachhaus in einer Pressemitteilung bekanntgibt. Recherchen des Lenbachhauses hätten ergeben, dass das Werk im Jahr 1940 „NS-verfolgungsbedingt entzogen“ wurde. Das Gemälde sei ein frühneuzeitliches Bildnis des Freisinger Hofmeisters Achaz Busch aus dem Jahr 1532. Anfang der 1920er Jahre sei es aus dem Berliner Kunsthandel an den jüdischen Kunsthändler Jacques Goudstikker in Amsterdam verkauft worden. Dieser floh nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht und der Kapitulation der Niederlande am 15. Mai 1940, verunglückte aber an Bord des Schiffes nach England. Er habe ein Register bei sich geführt, in dem er vor der Flucht die Kunstwerke seiner Sammlung und seiner Kunsthandlung aufgelistet hatte.

Nach Trump-Kommentar: Band Tenacious D sagt Tour ab

Die US-Band Tenacious D hat nach einem umstrittenen Kommentar ihres Gitarristen Kyle Gass zum Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump bei einem Konzert in Sydney ihre restliche Tour abgesagt. Er sei von Gass’Äußerungen „überrumpelt“ worden, so der Sänger und Schauspieler Jack Black. Black hatte Gass bei dem Konzert am Sonntag eine Geburtstagstorte überreicht und ihn gefragt, was er sich wünsche. „Schießt beim nächsten Mal nicht daneben“, antwortete Gass mit Verweis auf das Attentat auf Trump am Samstag.