meinungsstark
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Lob für Replik

Ungesehenes Leid“, taz vom 4. 7. 24

Erst mal meine Komplimente für den guten Artikel von Herrn Mansour als Replik auf das Interview mit Frau Chebli. Das nenne ich guten, ausgewogenen Journalismus, der den Leser inspiriert, sich eine Meinung auf der Basis von Argumenten zu bilden.

Leider ist der niederländischen Medienlandschaft wie Volkskrant, NRC, Trouw oder NOS das journalistische Handwerkszeug komplett abhandengekommen. Seit Oktober letzten Jahres lesen und hören wir nur noch ungefilterte Hamas-Propaganda.

Aus den oben genannten Gründen ziehen wir nach fast 25 Jahren im Januar zurück nach Deutschland. Wir werden sofort die taz abonnieren,

Erfreuen Sie uns weiterhin mit guten und klugen Artikeln. Martin Stoetzel, Niederlande

Trump bleibt Trump

Voll daneben“, taz vom 16. 7. 24

Der von Ihnen so eingeschätzte entscheidende Beitrag des Attentats zum Wahlausgang ändert nichts an der Kontroverse Trump versus Biden, überführter Gesetzesbrecher versus anständigem Politiker, Diktatur versus Demokratie. Es macht die ganzen schrägen Argumente nur schriller.

Trump bleibt Trump: Ein Wolf wird durch den Streifschuss des Jägers nicht zum Lamm. Und der in jeder Hinsicht widerliche Donald Trump verwandelt sich durch diesen Zwischenfall nicht in einen anständigen Menschen. Sein Regierungsprogramm bleibt das Programm zum Staatsstreich (von oben). Soll er es jetzt umsetzen dürfen, weil jemand auf ihn geschossen hat? Oder hat man Verständnis dafür, dass er es umsetzt, weil auf ihn geschossen wurde?

Beschreiben Sie bitte, wer oder was Trump ist, tot oder lebendig. Und die Frage, ob man sowas wollen kann, erübrigt sich.

Harald Bost, Saarbrücken

Klar, wer gewinnen wird

„Eine Waffe im Wahlkampf“, taz vom 15. 7. 24

Die ikonenhaften Bilder der gereckten Faust, einem zu allem entschlossenen Trump und der Fahne knüpfen direkt an den Gründungsmythos der USA. Spätestens mit diesem Wahlkampftool dürfte klar sein, wer von den beiden alten weißen Männern die Wahl gewinnen wird. Danach können wir uns seufzend zurücklehnen: Es sind ja nur vier Jahre.

Aber glaubt das wirklich jemand?

Trump hat öffentlich erklärt, wie er die USA zur Diktatur ­machen will. Kann er nicht? Darf er nicht? Haben wir uns bei Putin und Xi Jinping auch gedacht.

Dieter Weißbach, München

Doppelter Fehlschuss

„Eine Waffe im Wahlkampf“, taz vom 15. 7. 24

Enttäuschend, die Trump-Seite 1! Am Kiosk reiht sich die taz optisch ein in die fotografisch geleitete Nachrichtenpropaganda der Empörung, die vor allem den US-Republikanern nürzlich ist.

Sicherlich unfreiwillig, die vielschichtige Überschrift zum Thema „Waffe“ lenkt die Gedanken um, und der assoziativ daran anschließende Kommentar „Voll daneben“ verstärkt dies. Aber wie wäre es anstelle des „Blutiges-Opfer“- Fotos mit einer alternativen Aufnahme – warum nicht des Attentäters auf dem Gebäudedach? Das hätte der taz-Intention besser entsprochen, sogar ungeändert zum Text gepasst!

Der „doppelte“ Fehlschuss des Schützen ist schließlich Bernd Pickerts Thema. Die geballte Kandidatenfaust des Widerstands gegen jegliche faktische oder ausgedachte GegnerInnen bekommen wir seit Sonntag zur Genüge serviert. Mit einem Fokus auf dier Verlässlichkeit der Polizei und Sicherheitsdienste ist nach den ersten Teilnehmerstatements zu rechnen

Ich habe die Ausgabe im Regal liegenlassen.

Peter Franke, Norderstedt