specht der woche
: Auf Sand fährt kein Rollstuhl

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Das auf der rechten Seite ist ein Wohnwagen und das links ist eine Schaukel. Und eine Rutsche, gehört auch zum Spielplatz. Der ist aber nicht barrierefrei, sondern Leute, die im Rollstuhl sitzen, die können auf dem Spielplatz nicht spielen. Auf dem ist nämlich auch Sand drauf. Und wer im Rollstuhl sitzt, kann darauf nicht rollen und kann auch nicht die Rutsche runterrutschen.

Barrierefrei heißt, wenn man die Spielplätze mit weniger Barrieren gestaltet, damit alle sie benutzen können. Und wenn sich alle Leute auch dort wohlfühlen und beteiligen können. Das ist nicht immer der Fall.

Wenn man sich die Berliner Parks anguckt, sind viele der Spielplätze auch nicht barrierefrei. Wenn einem das auffällt, muss das bei einer Behörde gemeldet werden. Aber das dauert dann auch wieder sehr lange.

Auf barrierefreien Spielplätzen finde ich nicht gut wenn da Sand ist. Denn eigentlich bräuchte man einen glatten Boden. Vielleicht müssten man auch barrierefreie Schaukel bauen und eine Rutsche für alle. Der Rollstuhlfahrer ist auf den meisten Spielplätzen total unglücklich. Alle anderen, aber, die können hier spielen.

Protokoll: Joscha Frahm