UNTERM STRICH

Der Lyriker, Prosa-, Lieder- und Filmautor Heinz Kahlau ist in der Nacht des 6. April 81-jährig gestorben. Von 1953 bis 1956 studierte der Sohn einer Arbeiterfamilie an der Akademie der Künste, wo er Meisterschüler Bertolt Brechts war. Wegen kritischer Verse wurde ihm im Zusammenhang mit dem Ungarn-Aufstand Haft 1956 angedroht, woraufhin er zwischen 1956 und 1964 Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit wurde. Zwischen 1962 und 1989 hatte er in der DDR zahlreiche Preise erhalten, 1984 den Nationalpreis der DDR. Es sind etwa 20 Lyrikbände von Heinz Kalau erschienen, sein bekanntestes ist der Band „Du. Liebesgedichte“ (Aufbau Berlin 1971). In den letzten Jahren lebte er zusammen mit seiner Frau auf Usedom.

Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven will Deutschlands erstes Migrationsmuseum werden. Künftig soll dort neben der Auswanderung von Europäern nach Nordamerika auch die Einwanderung nach Deutschland zum Thema werden. Das Museum schildert dabei anhand von 15 Lebensgeschichten die Zuwanderung von der Zeit der Hugenotten vor rund 300 Jahren bis heute. Damit wolle es einen besonderen Beitrag zur Debatte um die Integration leisten. Geöffnet ist der neue Ausstellungsteil ab dem 22. April.