sieben sachen
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Das „Studio Realtalk“ berichtet live vom Zustand unserer Demokratie Foto: Rozsa Sebo

Festival für Klassenkampf

Unter der Überschrift „Keine Angst! Klassenk*mpf!?“ bündelt „Festiwalla“ über 25 Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene: Neben Theater, Tanz und Performances stehen auch Konzerte, Spoken Word, Ausstellungen und Partys auf dem Programm – zusammengestellt vom CommUnity-Theater X in Moabit. Mit Stationen u. a. im Haus der Kulturen der Welt und der ufaFabrik und in diesem Jahr erstmals in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

10.–14. 7., Programm: www.theater-x.com

Filmkomponist und U-Musiker Erobique ist in seinen besten Jahren Foto: Anne Backhaus

Kollektive Tanzmusik

Als „lebende Discokugel“ aus Hamburg steht Erobique für kollektive Freiluftgymnastik mit Songs zum Mitsingen und Tanzen. Carsten Meyer hat damit das Genre der U-Musik erfunden, irgendwo zwischen Disco, Italo, Punk, Funk und Schlager. Mit dabei: Nicola Rost von Laing mit neuem Album.

Freilichtbühne Weißensee, 5 & 6. 7., 18.30 Uhr, Einlass 17 Uhr, Tickets 47,70 Euro

Greta Eacott lädt auch zum Workshop Foto: Roberto Bordiga

Heldinnen der Klangkunst

Feministisch, divers, genreübergreifend: Das Festival „Heroines of Sound“ präsentiert alljährlich frühe und aktuelle Hel­d*in­nen des elektronischen Sounds bis hin zu Performance, Klangkunst und avanciertem Pop. Als Festivalschwerpunkt sollen Stimme und Schlagwerk in Verbindung mit Elektronik in diesem Jahr neu beleuchtet werden. Im Konzert mit dem polnischen Ensemble Kompopolex sind u. a. neue Werke von Kelley Sheehan, Stellan Veloce und Greta Eacott zu hören.

Heroines of Sound: Radialsystem, 11.–13. 7., www.radialsystem.de

Kien Nghi Ha ist Kultur- und Politik­wissenschaftler Foto: privat

Asiatisches Weimar

Anhand kolonialkritischer Filmanalysen untersucht der Band „Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin“ die bisher kaum erforschte Geschichte asiatischer Arbeits- und Lebensrealitäten in Deutschland zur Weimarer Zeit. Herausgeber Kien Nghi Ha schließt mit dem Band an die gleichnamige Filmreihe zu den Goldenen Zwanzigern an, in denen Filmproduktionen als bildgewaltige Mittel der Exotisierung, aber auch als Arbeitsräume für Schau­spie­lstars wie Anna May Wong erschienen. Beiträge u. a. von Yumin Li, Gülşah Stapel und Hito Steyerl. Zum Book Launch spricht Kien Nghi Ha mit Yumin Li, Linh Müller und Irit Neidhart.

Book Launch, SAVVY Contemporary, 9. 7., 18.30 Uhr

Endete mit einem 1: 0: das einzige WM-Duell von DDR und BRD im Jahr 1974 Foto: Sandra Singh

Das große Duell

Im Rahmen von „Radical Playgrounds“ reinszeniert Massimo Furlan das historische WM-Fußballspiel der DDR gegen die BRD von 1974 zwischen Abgeordnetenhaus und Gropius Bau. Massimo Furlan selbst spielt Sepp Maier, die Aktivistin und ehemalige Spielerin vom 1. FFC Turbine Potsdam, Tanja Walther-Ahrens, performt Jürgen Sparwasser.

7. 7., 18 Uhr & 8. 7., 20 Uhr, Eintritt frei!

„Bitter Fruits“ erzählt von den Konflikten eines jungen türkischen Mädchens Foto: Sputnik

Das Beste aus aller Welt

Mit dem „Berlin Film Week Festival“ holt das höchste Programmkino Berlins die frischen Festivalperlen aus Cannes, Venedig, Locarno und vielen anderen Orten nach Berlin. Im Rahmen eines Kurzfilmprogramms erzählt unter anderem „Bitter Fruits“ (3 Min) von Paula Buchta über ein heranwachsendes türkisches Mädchen im Konflikt mit den gesellschaftlichen Erwartungen.

Berlin Film Week Festival: Sputnik Kino am Südstern, Hasenheide 54, 5. Stock, bis 10. 7.

Stoisch und cool: Kim Gordon Foto: Danielle Neu

Sound der Trostlosigkeit

Am Samstag kommt die Musikerin, Künstlerin und ehemalige Sonic Youth-Bassistin Kim Gordon nach Berlin, um ihr zweites Soloalbum „The Collective“ vorzustellen. In schweren Trap-Beats und dröhnenden Klangruinen thematisiert Gordon die Abgründe der amerikanischen Politik, die Trostlosigkeit sozialer Medien und die toxische Männlichkeit. Das in Gordons Heimatstadt Los Angeles aufgenommene Album setzt ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Produzenten Justin Raisen und Anthony Paul Lopez fort. Raisens krachige wie hypnotische Dub- und Trap-Konstruktionen liefern dabei die Folien für ihre intuitiven Wortcollagen und Sprach-Mantras, in denen sie die Irrgärten menschlicher Kommunikation, Konsum als Sublimierung und die Effekte sensorischer Überlastung seziert.

Kim Gordon: Festsaal Kreuzberg, Am Flutgraben 2, 6. 7., 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), 40 Euro