: Wenn die Begeisterung mitgehört werden darf
Das Haus gegenüber in meiner Neuköllner Nachbarschaft hat große Balkone. Bei warmen Temperaturen können die Bewohner*innen die wie ein zusätzliches Zimmer nutzen. Vom fünften Stock aus kann ich sie dort zwar nicht sehen, akustisch sind sie mir aber sehr vertraut: Ich höre den Kindern beim Aufwachsen zu, ich weiß, wann gegessen wird und wer abends gerne noch mit Freund*innen draußen sitzt.
Auch mich zieht es jetzt im Sommer oft auf den Balkon. Mein Feierabend dort wird gerade von lebhaftem Gebrüll aus den umliegenden Balkon-Wohnzimmern begleitet. Die EM. So verfolge auch ich, die sonst keinerlei Interesse an Fußball hegt, die Spiele anhand der nachbarschaftlichen Geräuschkulisse. Bisherige Erkenntnisse: Gebrüllt wird vor allem, wenn das deutsche oder das türkische Team spielen, tendenziell von denselben Balkonen.
Berlin-Neukölln
163.7000 Einwohner*innen.
Auch in dem Ortsteil wird die EM wie sonst in Berlin gern zwanglos auf den vor den Spätis aufgestellten Großfernsehern geguckt. Hier vielleicht noch ein bisserl bunter gemischt.
Genauere Rückschlüsse auf den Spielverlauf lässt das von vielen Emotionen geprägte Gebrüll allerdings nicht zu, Feuerwerke scheinen aber tendenziell auf Tore hinzudeuten. Für die Details werde ich in Zukunft dann vielleicht doch einmal persönlich beim Nachbarbalkon nachfragen. Clara Zink
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen