Finale fest im Visier – auch mit Verspätung

EISHOCKEY Trotz der Heimniederlage geben sich die Eisbären betont selbstbewusst und setzen auf Sieg

Der erste Schreck währte nur kurz. Nach der überraschenden Heimniederlage gegen die Straubing Tigers geben sich die Eisbären nun betont trotzig – das Selbstvertrauen ist den Berlinern trotz des 1:3 vom Ostermontag offenbar nicht abhanden gekommen. „Wir haben zwar verloren, die Serie steht aber immer noch 2:1 für uns, und nun gewinnen wir in Straubing“, tönte Berlins Abwehrhüne Constantin Braun. Im vierten Halbfinal-Duell am Mittwoch in Niederbayern will der Titelverteidiger in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nun eben mit etwas Verspätung den Einzug ins Endspiel perfekt machen.

Kritische Worte

Nach der Schlappe – der ersten in den diesjährigen Playoffs – fand aber auch Nationalspieler Braun kritische Worte. „Was wir am Montag gezeigt haben, war gelinde gesagt gar nichts, da war kein Biss im Spiel“, schimpfte der Verteidiger. „Es hat in diesem Spiel kein einziger von uns eine ordentliche Leistung gebracht. Vielleicht waren wir uns unserer Sache aber auch zu sicher. Aber das wird uns aber bestimmt nicht noch einmal passieren.“

Auch Erfolgscoach Don Jackson ging mit dem Meister nach der dürftigen Vorstellung gegen den keinesfalls stark auftretenden Underdog hart ins Gericht. „Wir müssen im nächsten Spiel so vieles besser machen“, sagte Jackson, „müssen schneller, härter und schlauer spielen.“ Jacksons Vertrauen in seine Mannen ist ungebrochen da: „In den Playoffs läuft es eben nicht immer perfekt“, sagte der Amerikaner lapidar. „Auch wenn wir eigentlich jedes Spiel gewinnen könnten, verliert man schnell mal das eine oder andere Spiel.“

Erfahrung aus dem Vorjahr

In der Vergangenheit haben die Eisbären bewiesen, dass sie selbst eine Heimniederlage in den Playoffs nicht so schnell aus der Bahn wirft. Im Vorjahr gab Berlin gegen Ingolstadt ebenfalls leichtfertig einen Sieg in der heimischen Halle aus der Hand, um zwei Tage später auf fremdem Eis die Serie schließlich doch zu beenden. „Die Niederlage wirft uns jetzt nicht um“, meinte daher Braun, „denn dazu haben wir einiges an Erfahrung im Team. Bis auf ganz wenige Jungs haben alle schon mal eine Meisterschaft gewonnen und wissen, wie man mit solchen Situationen umzugehen hat.“ (dpa)