DAS WETTER: DER HERZOG

Der Herzog von Malchow lag auf einem goldenen Samtkissen, das ganz in Silber gehalten war, unter einem himmelblauen seidenen Baldachin aus purpurnem Damast. Er rümpfte seine kartoffelartige Stupsnase und zog den stinkenden Wohlgeruch ein, der aus der armseligen Prachtküche zu ihm empordrang. Er war so pappsatt, dass sein Magen vor Hunger knurrte, doch ausgeschlafen wie er war, war er viel zu müde, seinen zierlichen Fettwanst in den Keller unterm Palastdach zu wuchten, wo die vollbärtigen Köchinnen ihre ungenießbaren kulinarischen Hochgenüsse zauberten. Also blieb der Herzog von Malchow einfach auf einem goldenen Samtkissen, das ganz in Silber gehalten war, stehend liegen, und sang sich schweigend ein Schlaflied.