sieben sachen
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Sundarams „Binationale Ehen“ (BRD 1982) Foto: NDR/pong film

Sundaram-Archiv

40 Jahre Fernsehen, 40 Jahre Migrations- und Mediengeschichte: Für das Archivprojekt „Die fünfte Wand“ präsentieren Mareike Bernien und Merle Kröger Filme, Reportagen, Texte, Briefe und Fotos von Navina Sundaram (1945–2022). Die Filmemacherin und Redakteurin arbeitete zu Internationalismus, Dekolonisierung, Klassenfragen und Rassismus und zu indischer und bundesdeutscher Politik. Ihr Privatarchiv floss in das Projekt ein.

4.–14. 7. Ausstellung und Programm, Betonhalle im silent green, Onlinearchiv: die-fuenfte-wand.de

Bespielt wird auch der Heizungsraum. Are you ready!? Foto: Volksbühne

Ich, Freddy

Ein Titel wie „Ready for Freddy!“ braucht definitiv ein Schlagzeug! June Nonguierma schlägt drauf, wenn Constanze Schüddekopf mit Inga Busch und Rosa Lembeck Motive aus Max Frischs „Mein Name sei Gantenbein“ inszeniert. Mit Kostümen von Martha Lange und Bühne von Laurent Pellissier geht es ums „vollkommene Ich“.

Volksbühne Pavillon, Premiere: 4. 7., 20.30 Uhr

Book-Special am 30. 6.: Kevin Mwachiro Foto: privat

Queer geschrieben

Das African Book Festival stellt die Literatur von afrikanischen und afrodiasporische Au­to­r*in­nen ins Zentrum. In der diesjährigen Queer Edition dabei: Der Autor, Podcaster, Journalist und queere Aktivist Kevin Mwachiro aus Kenia. Mwachiro gab die Anthologie „Rainbow Childhoods“ mit heraus und dokumentiert in seinem Band „We’ve Been Here“, die Geschichten von queeren Ke­nia­ne­r*in­nen über 50.

African Book Festival: Queer Edition, 28.–30. Juni, Alte Münze, Festivalpass 25/35€; Tagestickets 15/20€ (Kinder 7–11J. 5€)

Heldenhafte Kunst bei 48h NK 2023 Foto: Ashley Smith

Still vs. Stillstand

Das 26. Kunstfestival 48 Stunden Neukölln hat das Motto „Urbane Stille“. Wer möchte den Klangfluten der Stadt entfliehen, wer sie per Field Recordings einfangen? Wieder andere brauchen den Beat der Großstadt, um sich sicher zu fühlen. Still steht wenn dann der soziale Kompass der Stadtentwicklung. Wie es das Prachtsaal Studio ausdrückt: „Die Bedeutung von ‚Stille‘ ist relational, nicht referenziell“ (Gruppenschau „The Neon Gods They Made“, 28.6. 19–22 Uhr; 29.6. 12–22 Uhr, 30. 6. 12–19 Uhr, Jonasstr. 22). Über 1.000 Künst­le­r:in­nen sind am Festival beteiligt. Wer es nasal mag, dürfte bei Paula Vidals Installation „Snoring//On Air“ schon mal richtig sein (CANK, 28. 6., 19Uhr–30. 6., 19 Uhr).

48 Stunden Neukölln, 28.-30. 6.

„Your Body Must Be Heard“ von Özlem Sarıyıldız Foto: Özlem Sarıyıldız

„Hard Life, Soft Ice“

Auch die letzten drei Tage des Project Space Festivals sind vielversprechend: Özlem Sarıyıldız zeigt bei Spor Klübü ihre erste Berliner Soloschau (28. 6.). Für „hard life, soft ice“ bei GROTTO performen die Künst­le­r:in­nen hinter der Softice-Maschine (29. 6.). „Sousveillance“ bei The Watch ruft das Gegenteil von Kontrolltechnologien aus (30. 6.).

Programm & Infos: projectspacefestival.berlin

Durch Upcycling zum Vogel Foto: Oliver Wolff

Selbst gemacht im Freien

Mit einer DIY-Kreativwerkstatt lädt das FEZ junge Menschen ein, unter freiem Himmel Objekte wie Lavalampen zu bauen oder sich Brettspiele auszudenken. Unter dem Stern des Upcyclings lässt sich mitgebrachte Kleidung neu gestalten oder ein oller Tetra Pack zur Geldbörse machen. Dazu Lesegarten mit Büchern und Pumptrack für Tretroller und Fahrräder. Für Familien mit Kindern von 5–12.

FEZ, 29.+30. 6, 12–18 Uhr, Tagestickets (online) 5€, Familien ab 2 Personen: 4€ p.P.

Die Dichterin Zheng Xiaoqiong Foto: gezett

Berlin verdichtet

Mit Panels, Lesenächten, Poets’ Corner und Lyrikmarkt kommen zum poesiefestival berlin Dich­te­r:in­nen und Mu­si­ke­r:in­nen in der ganzen Stadt zusammen, zum Beispiel in der Marzahner Stadtbibliothek. Zentraler Festivalort ist dieses Jahr das silent green Kulturquartier. Zur Eröffnung (4. 7.) spricht der Autor Marcel Beyer, Masha Qrella singt Vertonungen von Gedichten von Thomas Brasch. Weitere musikalische Praktiken, die sich mit Dichtung auseinandersetzen, stehen im „Vocations – open space“ im Zentrum (8. 7.). Beim Writing Class-Panel „You can’t poet this“ diskutieren Dich­te­r:in­nen Fragen von Klassismus, darunter auch Zheng Xiaoqiong, die für ihre dokumentarischen Gedichte zu Wanderarbeit bekannt ist. Ihr Band „Das Buch der Arbeiterinnen“ (2012) beleuchtet den Alltag in Fabriken vor dem Hintergrund des globalisierten Kapitalismus (18. 7., Tickets 7/9 €).

4.–21. 7., Programm: poesiefestival.org